Hilden Der Mann, der die Koch-Welt verzaubert

Hilden. · Er hat im vergangenen Jahr in Hilden für Furore gesorgt: „Masterchef“ Tobias König.

 Tobias König aus Hilden gewann 50 000 Euro.

Tobias König aus Hilden gewann 50 000 Euro.

Foto: Sky/Silviu Guimann

Der Hildener Tobias König hat das Finale der Fernseh-Kochshow „Masterchef“ gewonnen. In einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen der Finalisten gab sein Dessert aus Schokoladenkuchen, Basilikum-Eis und Himbeerstaub am Ende den Ausschlag, dass er als bester Hobbykoch Deutschlands die Siegprämie von 50 000 Euro einstecken konnte. Offiziell darf er seit 4. November, dem Tag der Fernsehausstrahlung, über seinen Triumph reden.

Tatsächlich aber wurde die Show bereits im August 2018 abgedreht. In der Zwischenzeit hat sich für den Hildener Erzieher einiges getan. Direkt nach dem Ende des kräfte- und nervenzehrenden Wettbewerbs hatte König gesagt, dass seine „kulinarische Kochreise bei „Masterchef“ angefangen“ habe, sie jetzt aber erst richtig losgehe. Mit dem Gewinn wollte er sich als Eventkoch selbstständig machen und davor noch ein paar besondere Restaurants auf der ganzen Welt besuchen. Die Kinder aus seinem Kindergarten sollten auch eine Überraschung bekommen. Offenbar hat er genau diese Vorsätze in den vergangenen 14 Monaten in die Tat umgesetzt. „Ich bin mittlerweile als Miet- und Eventkoch selbstständig, koche für Unternehmen, Privatpersonen und gebe auch Kochkurse“, erzählt der 31-Jährige.

Das Ganze macht er parallel zu seinem Erzieherjob, hat dort allerdings seine Arbeitszeit reduziert, damit er freitags und am Wochenende seiner Kochleidenschaft nachgehen kann. „Es wird immer mehr“, freut er sich über den wachsenden Erfolg. Auch sein zweites Ziel hat er wahrgemacht: Sternekoch und Masterchef-Juror Nelson Müller hat König in dessen Restaurant Schote in Essen besucht.

Vor allem interessiert ihn, wie
die Speisen angerichtet sind

Auch bei Sternekoch Juan Amador in Wien hat er schon gegessen, ebenso in München im Sterne-Restaurant Atelier. Dabei geht es ihm aber nicht nur um den persönlichen Genuss: „Es ist eine Mischung aus Gucken und Essen. Vor allem schaue ich mir an, wie die Speisen angerichtet sind“, sagt König. Er selber kocht am liebsten nach dem Motto „gib mir ein paar Zutaten und ich mache Dir was daraus“. In den Spitzenrestaurants lerne er sehr viel durchs Anschauen. Dazulernen stand auch auf dem Programm, als er mit Starkoch und Juror Ralf Zacherl gemeinsam einen Kochkurs gegeben und mit Co-Jurorin Maria Groß gekocht hat. Mit Fernsehkoch Johann Lafer hat er auf der Genussmesse Hamburg den Kochlöffel geschwungen. Die lange Zeit zwischen der Aufnahme der Kochsendung und der Ausstrahlung war indes auch für Tobias König nervenaufreibend. Sechs Wochen war er für das Finale weg von Familie, Freunden und Beruf, durfte aber anschließend nicht sagen, wie es ausgegangen war.

Da in der Zwischenzeit eine Kandidatin gestorben war, war noch nicht einmal sicher, dass die Sendung überhaupt ausgestrahlt würde und er das Preisgeld behalten dürfte. Als das klar war, war die Resonanz auf seinen Sieg dafür umso positiver: „Viele haben gesagt, sie hätten es ohnehin gewusst, dass ich gewinne“, erzählt der Noch-Hobbykoch.

Obwohl er nach einer Episode, in der die Kandidaten im Wald kochen mussten, einmal fast aufgegeben hätte, würde er auf jeden Fall noch einmal an einer Fernseh-Kochshow teilnehmen. „Ich habe einfach riesigen Spaß an der Sache und kann nun mein Hobby leben“, sagt König. Und mit dem Preisgeld sei er immerhin in der Lage gewesen, die ganzen Anschaffungen für sein Dasein als Mietkoch zu
bezahlen.

Die Kinder im Kindergarten haben außerdem alle die versprochene Spielzeug-Überraschung bekommen. Kocht Tobias König übrigens für sich, seine Familie oder Freunde, liebt er es lieber etwas einfacher als in der Kochshow: „Dann gibt es eine richtig geile Lasagne!“, sagt Deutschlands preisgekrönter Hobbykoch.

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