Hilden Stadtplaner-Nachwuchs für Entwürfe ausgezeichnet

Hilden. · Die „Bergische Kooperation“ stellte eine Aufgabe für den Städtebauwettbewerb Europan 2019.

 Martin Barnat, Baudezernent (Wülfrath, v.l.), Peter Stuhlträger, Baudezernent (Hilden), Frank Boberg, Leiter der Abteilung Stadtplanung und Stadtentwicklung (Ratingen) und Carsten Zimmermann, Leiter der Abteilung Strategische Planung (Solingen) gratulieren den Preisträgern Nikolai Werner, Vassilissa Airaudo, Daniel Branchereau und Moritz Scharwächter vom Team „Bergisch Plugin“.

Martin Barnat, Baudezernent (Wülfrath, v.l.), Peter Stuhlträger, Baudezernent (Hilden), Frank Boberg, Leiter der Abteilung Stadtplanung und Stadtentwicklung (Ratingen) und Carsten Zimmermann, Leiter der Abteilung Strategische Planung (Solingen) gratulieren den Preisträgern Nikolai Werner, Vassilissa Airaudo, Daniel Branchereau und Moritz Scharwächter vom Team „Bergisch Plugin“.

Foto: Till Budde

Die Städte Hilden, Ratingen, Solingen und Wülfrath brachten als „Bergische Kooperation“ eine gemeinsame Aufgabe in den europäischen Architektur- und Städtebauwettbewerb Europan 2019 ein. Es sollte ein strategisches Konzept entwickelt werden, das konkrete Lösungsansätze für sehr unterschiedliche Standorte aufzeigt: in Hilden das gründerzeitlich geprägte Bahnhofsviertel, in Ratingen ein Wohn- und Gewerbegebiet zwischen West- und Kernstadt, in Solingen-Wald mit dem ehemaligen Grossmann-Gelände eine zentral gelegene Industriebrache und in Wülfrath-Düssel ein neuer Siedlungsbereich auf der grünen Wiese. Nicht nur ein, sondern gleich zwei Beiträge waren im Wettbewerb erfolgreich, teilt die Stadt Hilden mit. Sie wurden mit zwei von insgesamt drei ersten Preisen mit jeweils 12 000 Euro ausgezeichnet. Insgesamt waren 23 Projekte für deutsche Standorte eingereicht worden.

Die Jury lobte die entwickelten neun Planungsprinzipien

Neben Marc Rieser, Student an der TH Köln, wurde auch die Arbeit „Bergisch Plugin“ ausgezeichnet. Die jungen Stadtplaner und Architekt hatten sich während des Studiums an der Bergischen Universität Wuppertal kennengelernt. „Bergisch Plugin“ entwickelt neun Planungsprinzipien, die sich auf alle Städte, die zur Bergischen Kooperation zählen, übertragen lassen. Die Jury lobte, sie seien klar beschrieben, verständlich und anpassungsfähig. Damit eigneten sie sich sowohl für die Weiterentwicklung des Bestandes als auch für den Neubau. Theoretische Herleitung verbänden sie schlüssig mit praktischen möglichen Prozessen zur Umsetzung.

Die ehemaligen Studierenden schlagen für das Bahnhofsviertel in Hilden zwischen Poststraße, Benrather Straße und Bahnhofsallee gemischte Wohn- und Gewerbebauten rund um einen neuen Quartiersplatz vor. Daneben sollen in Innenhöfen private Grünflächen erhalten beziehungsweise geschaffen werden.

„Die Teilnahme am Europan15-Wettbewerb war für uns eine große Chance, neue Ideen in den seit Jahren stockenden Planungsprozess einzubringen“, betont Hildens Baudezernent Peter Stuhlträger. Kosten für Hilden: lediglich 10 000 Euro. Die beiden Arbeiten werden nun dem Stadtentwicklungsausschuss am 29. Januar vorgelegt. „Gleichzeitig steht voraussichtlich der Antrag zur Beratung an, für die zurzeit von Ärzten des Meditowers gemietete private Stellplatzanlage an der Ecke Benrather Straße/ Bahnhofsallee ein Bebauungsplanverfahren einzuleiten“, teilt Stuhlträger mit.

Hintergrund: Bis zu 100 Wohnungen hätten im Innenbereich Platz, sieht ein Entwurf der Stadtverwaltung vor – sowie eine öffentliche Grünanlage für alle Anwohner. Von dort aus wäre die Innenstadt in zehn Minuten zu Fuß bequem zu erreichen. Das neue Quartier wäre über den Hildener Bahnhof auch gut an das Bus- und S-Bahnnetz angebunden. Problem: Es gibt viele Eigentümer. Und die verfolgen auch noch unterschiedliche
Interessen.

Deshalb ruht die Planung seit mehr als zehn Jahren. Die frischen Ideen der jungen Architekten könnten wieder Schwung in die Entwicklung bringen, hofften Rat und Verwaltung. Und vielleicht Bewegung in die festgefahrene Situation bringen. Die Stadt möchte auf wenig Platz bezahlbaren Wohnraum für möglichst viele Bürger schaffen.

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