Halbzeit bei den Gleisbauarbeiten

Der Bahnübergang Wilzhauser Weg ist gesperrt. Auf 2,7 Kilometern werden die Gleise erneuert.

Halbzeit bei den Gleisbauarbeiten
Foto: Martin Kempner

Haan/Solingen. Mit der Ruhe ist es längst vorbei. Denn die Deutsche Bahn nutzt die Sommerferien schließlich nicht nur zur Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks in Wuppertal, sondern arbeitet parallel dazu auch zahlreiche andere Baustellen in der Region ab — und davon gibt es bekanntlich viele. So lässt sie seit Ende Juli durch ihre Auftragnehmer im Umfeld des Haaner Bahnhofs auf einer Länge von 2,7 Kilometern Gleise erneuern. Von 1800 Schwellen und insgesamt 7000 Tonnen verbautem Schotter ist die Rede.

Diese Bauarbeiten sind wohl nicht nur mit Lärmbelästigungen für die unmittelbaren Anwohner verbunden, sondern beeinträchtigen auch eine andere Route, die eigentlich eine Alternative zum Bahnfahren darstellen soll: Denn die hat der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) für jene ausgewiesen, die die Strecke zwischen Solingen-Ohligs und Wuppertal auf dem Drahtesel bewältigen wollen. Doch sie führt auch über den Bahnübergang Wilzhauser Weg in Nähe des Monhofer Feldes. Und dieser bleibt im Rahmen der Gleis-Erneuerung noch bis zum 27. August gesperrt.

„Dies ist den Anwohnern mitgeteilt worden“, betont ein Bahnsprecher auf Anfrage. In den Mitteilungen seien auch die Tage aufgeführt, in denen Fußgänger und Radfahrer den Übergang wegen fahrender Umbauzüge oder einiger Arbeiten im direkten Umfeld nicht passieren dürfen.

Michael Hinüber, ADFC Haan

Der breiten Öffentlichkeit gegenüber gibt sich die Bahn in puncto Details jedoch eher zugeknöpft. „Sicher hat Jeder Verständnis und nimmt auch Einschränkungen in Kauf, wenn die Bahn mit Baumaßnahmen ihre Anlagen pflegt — mit umfassender Information würden aber alle glücklicher durch die Bauzeit kommen“, sagt zum Beispiel Michael Hinüber vom ADFC Haan. Denn auf den Internetseiten der Deutschen Bahn sind kaum konkrete Hinweise zu den Sperrungen in der Region zu entdecken.

„Eine Schließung dieses Bahnübergangs bedeutet eine Umfahrung mit erheblichem Höhenunterschied — entweder östlich durch das Ittertal oder westlich über Keusenhof und durch das Lochbachtal“, erklärt Michael Hinüber. Wenn die Sperrung nicht rechtzeitig ausgeschildert werde, bleibe Radfahrenden vor Ort praktisch nur jeweils eine dieser Möglichkeiten. „Es wird für den Bahnübergang Wilzhaus ein Provisorium geben“, hatte derweil die Bahn angekündigt. Die Beschilderungen seien mit den Verwaltungen der Städte Haan und Solingen abgestimmt worden.

Nachdem das Gleisnetz der Region bereits in den Osterferien einer Großbaustelle glich — in Gruiten etwa ließ die Bahn neue Weichen einsetzen, die jetzt an das neue elektronische Stellwerk in Vohwinkel angeschlossen werden — findet bis Ende der Sommerferien wieder eine ganze Reihe an Baumaßnahmen an Brücken, Bahnhöfen und Bahnsteigen oder Gleisen statt. „Die Baustellen sind in sogenannte Betriebs- und Bauanweisungen zeitlich eingepasst. Daher laufen zu unterschiedlichsten Zeiten diverse Arbeiten, zu denen wir im Detail leider keine Stellung nehmen können“, sagt ein Bahn-Sprecher.

Zumindest die Tage der alten Schwellen zwischen Haan und Solingen sind gezählt. Bis Ende der Sommerferien sollen sie auf einer Länge von etwa 2,7 Kilometern ausgetauscht werden.

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