Photovoltaikpläne in Haan Grundschule soll selbst Strom erzeugen

Haan · Möglichweise noch in diesem Jahr soll das Schulhaus an der Dieker Straße eine Photovoltaik-Anlage erhalten. Der Stadtrat entscheidet jetzt.

 Viel Platz für Photovoltaik-Elemente ist auf dem Flachdach der Grundschule Mittelhaan an der Dieker Straße.

Viel Platz für Photovoltaik-Elemente ist auf dem Flachdach der Grundschule Mittelhaan an der Dieker Straße.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Voraussetzungen sind günstig: Die Grundschule Mittelhaan könnte schon bald als erste Schule im Stadtgebiet eine Photovoltaik-Anlage auf ihrem Dach in Betrieb nehmen. Im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Bau wurde die Stadt jetzt einstimmig beauftragt, das Dach so zu ertüchtigen, dass eine solche Anlage dort installiert werden kann. Der Haupt- und Finanzausschuss muss den Beschluss in seiner Sitzung am Dienstag, 22. März, noch bestätigen. Das letzte Wort hat dann der Stadtrat am 29. März.

Ein Vertreter der „Rheinischen Energie AG“ (rhenag) hatte zuvor eine Machbarkeitsstudie präsentiert, die sein Unternehmen für das Projekt erstellt hat. Sie beruht auf einer Besichtigung der Schule, die im Dezember vergangenen Jahres stattfand, mit Fokus auf der Dachbegehung sowie einer Betrachtung des Zähleranschlussraums. Die Stadt stellte zudem Daten über die Energieverbrauchsmengen an der Grundschule in Form eines elektrischen Lastgangs zur Verfügung sowie Pläne des Schulgebäudes. Dabei, so befand der „rhenag“-Experte, habe sich der weitaus überwiegende Teil des Daches für die Belegung mit den Photovoltaik-Modulen angeboten. Er empfiehlt, „diese Flächen sowohl aus Gründen des Klimaschutzes, als auch aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus, maximal auszunutzen.“ Das mache eine gleichzeitige Dachbegrünung allerdings weniger wahrscheinlich.

Zu beachten ist der Studie zufolge auf dem Dach unter anderem der Blitzschutz, der gegebenenfalls vom Photovoltaikinstallateur versetzt werden muss. Die Dacheindeckung der Grundschule bestehe aus verschweißten Kunststoffbahnen und sei gut zehn Jahre alt . Laut Stadtverwaltung werden die Mängel der Dachhaut beseitigt beziehungsweise die Haut komplett neu aufgetragen.

Die Studie geht davon aus, dass die Photovoltaikanlage mindestens 25 Jahre auf dem Dach bleiben kann. Der Gutachter machte in der Ausschuss-Sitzung allerdings deutlich, dass die Einspeisung des Energieüberschusses einer so großen Anlage, wie sie die Schule bekommen soll, unter dem Vorbehalt einer Zusage des Netzbetreibers steht. Der Antrag dazu müsse erst noch gestellt werden.

Durch den Direktverbraucht soll der Netzbezug verringert werden

Alle weiteren Installationen, die im Zusammenhang mit der Photovoltaikanlage stehen, sollen im Zählerraum erfolgen. Lediglich die Solarbatterie mit ihrem Batteriewechselrichter werde im nebenliegenden Batterieraum platziert. „Der Platz im Zählerraum ist knapp bemessen“, heißt es in dem Gutachten. Entweder müsse der vorhandene Sicherungsschrank umgebaut oder ein passender zusätzlicher Anschlussschrank installiert werden. Direktverbrauch der Solarenergie im Gebäude soll den Strombezug über das öffentliche Netz verringern.

Für die Grundschule Mittelhaan haben die „rhenag“-Experten eine Batteriegröße von nominal 78 Kilowattstunden angesetzt. Der Einsatz der Solarbatterie mit modernem Energiemanagementsystem erhöhe den Direktverbrauch vor Ort und senke so den Strombezug der Grundschule aus dem Netz – also damit auch die Abhängigkeit von steigenden Strompreisen.

Vor dem Hintergrund des Klimaschutzgedankens lasse sich die regenerative Energieversorgung der Grundschule sogar noch besser kommunizieren und visuell darstellen. Die Solarbatterie solle aber nicht als Notstromversorgung der Schule konzipiert werden. Einig waren sich die Ausschussmitglieder auch, dass die Stadtwerke Haan die Investition und den Betrieb der Anlage übernehmen sollen. Die könnten immerhin sachgerechte Zuordnung garantieren, die nötige Fachkompetenz, aber auch eine prognostizierte Gesamtkapitalrendite von 6,8 Prozent.

Bei der Berechnung der Wirtschaftlichkeit hielten die Gutachter die meisten Kostenparameter in vorhersehbarem Rahmen, auch wenn mit einem Anstieg zu rechnen sei (Material und Fachpersonalknappheit). Die Berechnungen stammen allerdings noch aus der Zeit vor dem Krieg in der Ukraine. Auf der Einnahmeseite halten die „rhenag“-Experten zudem „über die Laufzeit größere Schwankungen“ für möglich. Die Simulationsergebnisse hingen von den Annahmen der zukünftigen Strompreisentwicklung ab

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