Energieaudit wird Pflicht für Firmen

Bis zu 80 Prozent der Kosten werden erstattet — man muss sich nur richtig beraten lassen.

Auf eine ganze Reihe von Unternehmen in Hilden kommt was zu. Bis Ende des Jahres müssen sie ein Energieaudit machen lassen, schreibt das Gesetz für Energiedienstleistungen (EDL-G) vor. Kosten: 6000 bis 10 000 Euro. Wer das unterlässt und bei Kontrollen auffällt, kann mit einem Bußgeld bis zu 50 000 Euro belegt werden.

Jetzt die gute Nachricht: Kommune und Stadtwerke Hilden informieren am 9. Juni, welche Unternehmen betroffen sind — und welche nicht. Und wie man als kleines oder mittelstädtisches Unternehmen bis zu 80 Prozent der Beratungskosten geschenkt bekommt. Auch die Stadtwerke Hilden müssen das Energieaudit machen lassen. „Sechs Monate dafür sind sportlich“, sagt Pressesprecherin Sabine Müller. Das Audit sei eine reine Analyse, keine Zertifizierung.

Es zeigt, welche Energiesparpotenziale es im Unternehmen gibt. Das Audit wird von Experten gemacht. „Die Stadtwerke Hilden helfen, dafür die richtigen Fachleute zu finden und fungieren als Pfadfinder im Förder-Dschungel“, erläutert Energieberater Jens Müller. Das Energieaudit ist nicht nur eine gesetzliche Auflage, sondern auch eine Chance für die Betriebe, betont Wirtschaftsförderer Peter Heinze: „Es hilft, die Betriebskosten zu senken. Ich weiß, viele Unternehmer wollen da nicht so gerne dran: Es lohnt sich aber.“

Große Unternehmen in Hilden wie 3M machen bereits seit Jahren vor, wie sehr sich Energieeffizienzmaßnahmen rechne. Der Multitechnologie-Konzern sei geradezu ein „Musterknabe“, meint Heinze. Zwischen 2010 und 2014 habe 3M in Hilden den Energieverbrauch in der Produktion um 23 Prozent und in der Infrastrukturbereich um 14 Prozent gesenkt. Das sei ein wichtiger Standortvorteil für Hilden, größter 3M-Produktionsstandort Europas, im internen Wettbewerb. Die Stadt Hilden muss kein Energieaudit vorlegen, gehe aber beim Energiesparen mit gutem Beispiel voran, so Erster Beigeordneter Norbert Danscheidt.

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