Eine Querungshilfe für die Landstraße

Nach anderthalb Jahren Diskussion um den SPD-Antrag wurde dieser nun mehrheitlich beschlossen.

Haan. Gegen die Stimmen von CDU und FDP hat der Bau- und Vergabeausschuss am Donnerstag die Installation einer Querungshilfe für die Landstraße in Höhe der Bushaltestelle an der Rheinischen Straße beschlossen. Vor fast anderthalb Jahren hatte die SPD einen entsprechenden Antrag gestellt. Dass er am Freitag auf den Weg gebracht werden konnte, lag daran, dass die FDP-Fraktion nicht vollständig erschienen war.

Die Verwaltung wurde beauftragt, die Linksabbiegespur zur Rheinischen Straße zu kürzen und eine mobile Querungshilfe zu errichten. „Die Landstraße ist eine gefährliche Straße, auf der hohe Geschwindigkeiten gefahren werden“, begründete Michael Heinze (SPD) erneut den Antrag seiner Fraktion. „Wir wollen dort eine flexible Querungshilfe für relativ kleines Geld bei extrem hohen Nutzen installieren.“ Unterstützer fand er in den Reihen der GAL, der Linken und der UWG.

„Dort befindet sich kein Unfallschwerpunkt, außerdem haben wir gehört, dass dort eine solches Bauwerk nicht zulässig ist“, hielt Udo Graeff (CDU) dagegen. Er bezog sich auf die Stellungnahme des Kreises Mettmann, der zu dem Ergebnis kommt, dass „eine (weitere) Querungshilfe nicht erforderlich bzw. nicht zulässig ist“. Graeff kündigte an: „Wir werden dem nicht zustimmen.“

Auch die Verwaltung, allen voran Tiefbauamtsmitarbeiterin Helga Frehoff von der städtischen Straßenverkehrsbehörde, sprach sich gegen die Querungshilfe aus. „An anderen Stellen im Stadtgebiet wären sie viel wichtiger als an dieser Stelle, in deren Nähe es eine Fußgängerampel gibt“, sagte sie und folgte damit auch der Argumentation des Kreises. Sie fügte hinzu: „Die Kindergartenleiterin, die am lautesten schreit, bekommt eine Querungshilfe. So kommt mir das vor. Da kommt ein Rattenschwanz auf Sie zu, auch an finanziellen Folgen.“

Wie berichtet, hat sich Angelika Bachmann-Blumenrath, die Leiterin des Awo-Hauses für Familien am Bandenfeld, immer wieder für eine solche Querungshilfe ausgesprochen, „Und wenn es nur eine Kindergartenleiterin ist, die sich bei uns meldet, dann nehmen wir die ernst“, hielt Heinze dagegen. Er appellierte an Tiefbauamtsleiter Guido Mering, seine Abwehrhaltung aufzugeben. „Würden wir über Investitionskosten von 50 000 Euro sprechen, würde ich auch sagen, das geht nicht, aber wir sprechen hier über weniger als 5000 Euro.“ Und in Richtung Helga Frehoff ergänzter: „Ein guter Verkehrsplaner reagiert auf das, was passiert. Die Fußgänger nutzen die Ampel nicht, sie tun es einfach nicht.“

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