20. Bürgerfest: Flotte Party zum Jubiläum

Beim 20. Bürgerfest machten mehr als 30 Vereine auf dem Neuen Markt mit.

Haan. In netter Gesellschaft ist der Brunnen am Neuen Markt fast so lauschig wie ein Badesee. Bei sandstrand-tauglichen Temperaturen hatte die Stadt zum Bürgerfest der Vereine eingeladen. Infozelte säumen die Gassen, kostümierte Tänzer der „Galos e Galinhas“ gehen zur Bühne, bereiten sich auf ihre Samba-Show vor. Und wem es dabei zu warm wird, kann am Stand der Feuerwehr mit Wasser planschen.

Jutta Barz von der Arbeiterwohlfahrt gibt am Stand von Stella Vitalis Flyer des Demenznetzwerks ab. „Ich komme gleich mal zu Euch rüber“, sagt Detlef Berstermann, Leiter der Senioreneinrichtung. Das neue Haus an der Bahnstraße ist zum ersten Mal beim Bürgerfest. „Es kommen Angehörige, um sich zu informieren, aber es waren auch zwei ältere Damen da, die etwas für sich suchten“, sagt Berstermann.

Der Seniorenbeirat sammelt Unterschriften, damit ein Neurologe nach Haan kommen kann — ein wichtiger Teil der Demenzvorsorge: „Die Resonanz ist hervorragend. Wir haben schon 100 neue Unterschriften bekommen“, sagt Artur Koch vom Beirat.

Das Fest ist ein richtiges Jubiläum: Vor 20 Jahren gab es das erste Bürgerfest. Inzwischen zeigen 30 Vereine ihre Aktivitäten. Mehrere Tausend Besucher informieren sich. „Die Idee kam, als die Fördermittel gekürzt werden mussten“, sagt Fritz Köhler, Leiter des Kulturamtes. Die Gruppen sollten Gelegenheit bekommen, sich darzustellen und etwas einzunehmen: „Wir stellen den Platz zur Verfügung und das Spülmobil ist da“, sagt Köhler — für alles andere sorgen die Bürger.

An den Ständen weht in diesem Jahr die finnische Fahne — Zeichen für die Partnerschaft mit dem nordischen Land. Volkshochschule, Europa Union und Stadt kooperieren, zeigen ein Sami Kota, ein Lapplandzelt mit Fellen und Geweih. Unter dem Titel „Finnlore“ kommen finnische Volkstänze auf die Bühne. „Bei der Finnlandreise Ende August sind noch Plätze frei“, sagt Ursula Fleischhauer, Vorstandsmitglied der Europa Union.

Am Stand des Bergischen Geschichsvereins geht es in diesem Jahr um die Straßenbahn: „Die letzte Bimm fuhr vor 60 Jahren“, sagt der Vorsitzende Lothar Weller. Mit einem Suchplakat bittet der Verein um Hinweise auf „die Kleinbahn-Mizzi“ — eine Schaffnerin, die auf einem Foto von 1919 neben dem Zug zu sehen ist. Die Linie V fuhr von Benrath über Hilden und Haan nach Vohwinkel.

Besucher Rudi van Loon-Behr lässt sich von Weller ein Beitrittsformular geben. Er habe seinen Besuch gezielt geplant: „Ich wohne nach 35 Jahren wieder hier und interessiere mich für die Geschichte. Meine 91-jährige Mutter erzählt oft, wie es früher war“, sagt der Haaner.

Zum Showprogramm gehören in diesem Jahr neben der Musikschule und Gruppen des Haaner Turnerbundes auch musikalische Berühmtheiten: „Farfarello haben schon dreimal in unserer polnischen Partnerstadt Dobrodzien gespielt. Da mussten sie mal wieder hier auftreten“, sagt Fritz Köhler.

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