Präsentiert werden etwa 20 Darbietungen von zumeist jungen Artisten aus renommierten chinesischen Zirkusschulen. Spektakuläre Akrobatik, unglaubliche Schlangenmenschen und faszinierender Tanz stehen bei der Show im Vordergrund. Scheinbar mühelos verbinden die Künstler traditionelle chinesische Jonglage mit neuen, globalen Gegenständen — etwa Koffern.

Eigenständig neben der Artistik steht die Musik der Hildener Band „Farfarello“, die den Zirkus auf seiner diesjährigen Tournee begleitet. Ihre konzertante Rockmusik mit folkloristischen und sphärischen Elementen wirkt mal unterstützend, mal treibend. Die Gruppe um „Teufelsgeiger“ Mani Neumann und Uli Brand ist — zumindest bei ihrem Heimspiel — vielleicht der heimliche Star dieses spektakulären Zirkusabends.

Aber auch mit ursprünglichen chinesischen Nummern wird das Publikum verzaubert. Etwa von der geheimnisvollen Maskenfrau mit ihren leuchtenden Fächern und Bändern. Zum Träumen verleitet der romantische Liebestanz eines jungen Paares das Publikum, während Clown Raoul und sein hemdsärmliger Gefährte Tian Xue Bing für Heiterkeit sorgen. Ein Ausnahmetalent ist die kleine Teppichhändlerin. Angesichts ihrer Kraft und Grazie herrscht gespannte Stille im Saal.

Die fast dreistündige Show bietet viele weitere Höhepunkte: etwa die Gruppe mit den schwirrenden Trommeln und die Stuhlnummer oder die Diabolo-Gruppe aus Peking mit einer modernen Jazzdance-Darbietung.

Ein immer wiederkehrendes Motiv der Show ist die Karawane auf der Seidenstraße. In diesen Sequenzen bleibt Ruhe, die Gesamtästhetik der Show zu genießen — die Musik, die Kostüme, die Farben. Insgesamt gelingt eine moderne Show traditioneller chinesischer Zirkusartistik, anschaulich eingebettet in einer gut zu verfolgenden, manchmal etwas plakativen Geschichte. Chinesische Akrobatik an der Schwelle zum Musical — ein beeindruckendes Zirkus-Event.