NRW : Angeklagte belasten Polizisten
Erkrath/Wuppertal Von „aggressiven Polizisten“, Schlägen und der Furcht vor Wachhunden – Beweisaufnahme geht weiter.
(magu) Im Prozess gegen die beiden Männer aus Aachen und Eschweiler, die sich im Juni 2020 nach einem Diebstahl im Industriegebiet am Tönisberg in Unterfeldhaus eine filmreife Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert hatten, sagten nun die beiden Angeklagten aus. Der Fahrer des Fluchtwagens sprach davon, sich seither „wie in einem Alptraum“ zu fühlen. Warum er zunächst behauptete, nicht gefahren zu sein? Die Anklage habe ursprünglich auf versuchten Mord gelautet, da habe er Panik bekommen. Was ihm vorgeworfen werde, stimme so nicht.
Der Mann sagte, er habe weder die Kabel der Alarmanlage durchtrennt, um auf das Firmengelände der Peter Schmitt GmbH zu gelangen, noch habe er versucht, einen Polizeibeamten umzufahren. Im Gegenteil: Der Mann habe in einem Zivilfahrzeug gesessen und man habe ihn für einen Security-Mitarbeiter gehalten. Dass hinter dem BMW seines Komplizen ein weiterer Polizist gestanden haben soll? Das habe er nicht gesehen. Der Festnahme habe er sich nicht entzogen, stattdessen hätten zwei Polizeibeamte auf seinem Rücken gekniet und einer habe ihm dazu noch auf den Kopf geschlagen.
Angeklagter: Polizist habe ihn bedroht und war aggressiv
Auch der Mittäter belastete die Polizisten. Nach dem Schlag auf den Kopf habe der Mittäter blutüberströmt am Stadtweiher gestanden, während ihm ein Polizeibeamter verboten habe, dorthin zu schauen. Der Beamte sei hoch aggressiv gewesen und habe damit gedroht, ihm die Zähne auszuschlagen. Aus seiner Sicht seien körperliche Übergriffe nur deshalb ausgeblieben, weil es Überwachungskameras im Polizeigewahrsam gegeben habe.