Jugendliche zündeln an Holzhaus

Zum wiederholten Male wurden Spielgeräte an Kita zerstört.

Hochdahl. Um die Leitersprossen haben die Erzieherinnen Flatterband gewickelt. „Für die Kinder fällt ihr geliebtes Holzhaus erst mal aus“, sagt Gudrun Weißgerber. Die Leiterin der Kindertagesstätte „In den Birken“ in Hochdahl ist wütend und entsetzt. Zum wiederholten Male haben Unbekannte auf dem Außengelände der Einrichtung gewütet. Dieses Mal ist das Holzhaus vom betroffen: Mehrere Balken im Inneren sind abgebrannt, auf dem Boden liegen Aschereste.

Als die 70 Kindergartenkinder zum Spielen auf das Gelände stürmten, bemerkten Gudrun Weißgerber und ihre Kolleginnen den Schaden. „Jetzt müssen wir mal eben 2000 Euro in die Hand nehmen. Nur, weil Jugendliche meinen, sie müssten dort ein Lagerfeuer machen“, macht die Kita-Leiterin ihrem Ärger Luft.

Der Träger, Parisozial Wuppertal, ist informiert. Er strebe an, das Haus reparieren zu lassen. „Sonst müssen wir sehen, ob wir es mit Hilfe von Sponsoring oder anderen Mitteln ersetzen“, sagt Weißgerber.

Obwohl das Gelände eingezäunt ist, war der Kindergarten bereits im vergangenen Jahr zweimal von Vandalismus betroffen. Im Oktober verschmierten Unbekannte den Parkplatz und eine Außenwand mit Lackspray (Schaden: 500 Euro), im November zündelten sie im neu angeschafften Holzbus (Schaden: 150 Euro). „Das Geld würde ich lieber den Kindern zugute kommen lassen. Für Materialien wie Knete oder Stifte“, betont Weißgerber.

Das Gelände des Kindergartens ist schlecht einsehbar, daher greift nur bedingt die Kontrolle durch aufmerksame Nachbarn. „Die Einrichtung ist Dauerkunde von uns“, sagt Frank Sobotta, Sprecher der Kreispolizei. Vandalismus in Kindergärten sei ein häufiges Phänomen, da diese leicht angreifbar seien. „Ab einer gewissen Uhrzeit ist da einfach keiner mehr da“, erläutert er. Die Polizei fahre dort vermehrt Streife. Spuren einer bestimmten Person zu zuordnen sei hingegen schwierig. „Wir können nur auf Zeugenaussagen hoffen. Oder, dass sich ein Täter verrät“, sagt Frank Sobotta.

Der Träger der Kita prüft auch, ob eine Videoüberwachung im Außenbereich kostengünstig möglich wäre. In der Zwischenzeit setzen Weißgerber und ihre Kolleginnen auf die Eltern: „Viele gehen jetzt schon abends auf ihrer Runde mit dem Hund am Kindergarten vorbei“, sagt sie.

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