Zoo Krefeld Zoo Krefeld: Schneeleopard Juma ist nach Finnland umgezogen

Krefeld · Mutter und Tochter haben sich nicht mehr verstanden. In freier Wildbahn gehen Jungtiere eigene Wege.

 Juma kurz vor ihrem Umzug nach Finnland.

Juma kurz vor ihrem Umzug nach Finnland.

Foto: ja/©Hella Hallmann

Schneeleopard Juma ist am vergangenen Mittwoch als letztes der drei Krefelder Nachwuchstiere von 2018 in den finnischen Zoo Ähtäri umgezogen. Dank geduldiger Gewöhnung an die Transportkiste ging die Katze laut Zoosprecherin Petra Schwinn entspannt auf ihre lange Reise und ist inzwischen gut in ihrer neuen Heimat angekommen. Der Umzug der Katze sei überfällig gewesen, da sich Mutter und Tochter nicht mehr verstanden und dauerhaft getrennt lebten. In freier Wildbahn gehen Jungtiere ab einem Alter von 15 bis 18 Monaten eigene Wege.

Juma kam im April 2017 mit ihren Geschwistern Nurek und Sardari in Krefeld zur Welt. Ihre Geburt war kein Zufall, sondern durch Biologen im Zoo Helsinki von langer Hand geplant. Für zahlreiche hochbedrohte Tierarten arbeiten Zoos europaweit manchmal sogar weltweit in Zuchtprogrammen zusammen. Länderübergreifend werden durch gezielte Zusammenstellung von unverwandten Tieren stabile Populationen bedrohter Tiere in Menschenhand gezüchtet.

Zuchtprogramme sollen
Inzucht vermeiden

Zuchtprogramme sollen Inzucht vermeiden und sicherstellen, dass Nachwuchstiere im Erwachsenenalter in einem anderen Zoo unterkommen. Im Fall der Schneeleoparden koordiniert der Zoo Helsinki das Zuchtbuch. Von dort aus werden die Empfehlungen für Umzüge und Freigaben zur Zucht gegeben. Nur wenn es grünes Licht gibt, darf das Krefelder Schneeleopardenpaar Patan und Dari sich fortpflanzen. Jumas Geschwister Nurek und Sardari sind nach Polen (Zoo Wroclaw) und in die italienische Schweiz (Zoo al Maglio) vermittelt worden. Auch ihr Nachwuchs wird vom Zuchtprogramm koordiniert werden.

In freier Wildbahn leben Schneeleoparden in den Staaten rund um den Himalaya. Wilderei, Klimaveränderung und Lebensraumverlust haben die Bestände der Katzen stark zurückgehen lassen. Die große Herausforderung für erfolgreiche Schutzmaßnahmen ist es, die Regierungen dieser Staaten an einen Tisch zu holen und zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit zu bewegen. Dazu arbeiten zahlreichen Naturschutzorganisationen zusammen. Das große Ziel ist die Stabilisierung der Freilandpopulation. Erst wenn das Überleben der Tiere im Freiland sichergestellt ist, macht eine Auswilderung von Zootieren Sinn.

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