Nach einem Brief des Auric-Eigentümers Gerald Wagener, der der WZ vorliegt, stellt sich allerdings die Frage, wie sinnvoll die Landschaftsplanänderung eigentlich ist. Wagener weist in dem Schreiben in aller Deutlichkeit darauf hin, dass er gegen die zwangsweise Öffnung der Wege vor dem Verwaltungsgericht klagen wird. Diese juristische Überprüfung könne bis zu acht Jahre dauern, meint der Auric-Besitzer. Dass er am Ende dieses Verfahrens als Sieger hervorgeht, davon ist Wagener fest überzeugt - und liefert die Gründe gleich mit. "Für das Vorhaben stehen ausreichend alternative Verbindungen in nahem Abstand zur Verfügung. (...) Es gibt insgesamt sechs Wegealternativen zur Verfügung, die teilweise parallel in einer Distanz von weniger als 100 Meter bestehen."

Auch das Vorkaufsrecht, das sich die Stadt mit der Landschaftsplanänderung für den Fall des Verkaufs der Grundstücke sichert, hält der Eigentümer des Gutes für wirkungslos.

"Selbst wenn die Planung einer juristischen Prüfung standhält und die Gesellschafter der Gut Auric GmbH & Co. KG sich entschließen würden, die in Rede stehenden Teilflächen zu veräußern, kann dies aus steuerrechtlichen Erwägungen frühestens 99 Jahre nach Ableben des Letztgesellschafters geschehen", schreibt Gerald Wagener.

Umweltdezernent Thomas Visser bleibt trotz dieser Aussagen gelassen. "Wir wollen für den Fall, dass Grundstücke oder das gesamte Anwesen Gut Auric verkauft werden, gewappnet sein. Dass die Öffnung der Wege nicht von jetzt auf gleich erfolgen kann, war allen klar." Ein Enteignungsverfahren sei im Rathaus nie angedacht worden. "Schon heute können Bürger das Umfeld von Gut Auric für ihre Freizeit nutzen. Die zusätzlichen Wege würden eine Verbesserung der Situation ermöglichen", betont Visser.