WZ-Bus: Taxifahrer will Tempo 50

Am WZ-Bus streiten sich die Besucher über die Geschwindigkeit an der Glindholzstraße.

Bockum. Auf der Glindholzstraße herrscht eine undurchsichtige Geschwindigkeitsregelung. Die Straße fällt in die Zuständigkeit zweier Bezirksvertretungen. Auf dem südlichen Abschnitt (Oppum/Linn) herrscht Tempo 30 und auf dem nördlichen (Ost) Tempo 50. Einige Anwohner hatten angeregt, die Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 30 für die gesamte Strecke festzulegen. Bei der mobilen Redaktion herrschte aber Uneinigkeit.

Jürgen und Sabine Helmhold sorgen sich um ihre Kinder. Sie sind Anwohner einer Seitenstraße der Glindholzstraße. "Unsere Kinder sind sieben, vier und drei Jahre alt", sagt Sabine Helmhold. Sie wünscht sich Tempo 30 auf der gesamten Glindholzstraße, "damit meine Kinder unbeschadet zum Spielplatz kommen." Der liegt etwa 500 Meter vom Wohnhaus der Familie entfernt auf der anderen Seite der Fahrbahn. Sie verabschiedet sich von der mobilen Redaktion und ermahnt ihre Kinder zur Vorsicht beim Überqueren der Straße.

Ralf Gleixner spricht sich gegen Tempo 30 auf der Glindholzstraße aus. "Wegen mir kann hier überall Tempo 50 sein", sagt der Taxifahrer. "Es ärgert mich, dass hier 30 gefordert wird." Kinder gäbe es überall. "Dann könnte gleich in der ganzen Stadt 30 installiert werden. Wir haben doch alle in der Schule aufgepasst. Jeder muss doch seinem Kind selbst beibringen vorsichtig zu sein", sagt Gleixner, der selbst Vater von drei Kindern ist.

"Die Politiker machen mit uns, was sie wollen. Alle reden von Demokratie. Wo ist diese Demokratie?", fragt Andrea Gallelli. Er wohnt direkt an der Glindholzstraße. Auch Gallelli wünscht sich Tempo 30 für den ganzen Weg. "Die fahren hier manchmal mit 80 lang. Weiter hinten auf der Straße ist Tempo 30. Das verstehe ich einfach nicht. Wieso nicht auf der ganzen Straße?" "Wenn hier 30 wäre, würde es sicher besser werden." Krefelder Kissen wären seiner Meinung nach die Lösung.

Dass sich die meisten Autofahrer auch nicht an die Tempo-50-Beschränkung halten, bestätigt auch Hedwig Wallach: "Ich kann manchmal mein Auto gar nicht aus der Garage fahren, weil die hier so rasen." Zudem läge die Glindholzstraße für viele Kinder auf dem Schulweg. "Also mich wundert es schon, dass hier, bei so vielen Schulkindern, noch keine niedrigere Geschwindigkeitsbegrenzung festgelegt wurde. Das ist unverantwortlich", sagt die Anwohnerin.

Marlies Scheelen wandte sich mit einer E-Mail an die Redaktion. Auch sie wünscht sich Tempo 30. Sie weiß, dass ein Versuch, die Geschwindigkeit durch wechselseitiges Parken zu drosseln, fehlschlug. "Wechselseitiges Parken verhinderte damals schon nicht, dass andere Verkehrsteilnehmer durch unangemessene Geschwindigkeit versuchen, die Grünphasen der Ampeln zu erwischen." Das ist auch Arndt Vanheiden aufgefallen, der mit Frau und Kindern an der Glindholzstraße wohnt. In einer E-Mail stuft er die Straße durch schnellen Verkehr von beiden Seiten, große Lastwagen und Linienbusse und geringe Seitenabstände als gefährlich ein. "Eine konsequente Verkehrsberuhigung würden wir sehr schätzen", schreibt er. Marlies Scheelen hat den Eindruck, "dass die Sorgen und Nöte der Anwohner von den Bezirksverordneten nicht mit der nötigen Priorität betrachtet werden." Auch Volker Schößler findet: "50 Stundenkilometer sind für die enge Durchfahrt bei beidseitig geparkten Wagen zu hoch und überquerende Fußgänger und Schulkinder sind permanent wegen Unübersichtlichkeit in Gefahr." Tempo 30 würde die Gefahr verringern und die Situation entspannen.

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