Eine musikalische Völkerverständigung

Schüler des Gymnasiums am Stadtpark haben ein internationales Konzert organisiert.

Uerdingen. Der Hauptsaal des Seidenweberhauses ist voll besetzt. Jede Menge stolze Eltern und Lehrer blicken gebannt auf die Bühne, wo 235 junge Musiker des Gymnasiums am Stadtpark, aus Stettin in Polen und aus Vitkov in Tschechien ihre Instrumental- und Gesangskunst demonstrieren. Das Konzert ist die Auftaktveranstaltung zum 80-jährigen Jubiläum des Gymnasiums und gleichzeitig eine Werbung für das neue musikalische Konzept der Schule.

Schon ab der fünften Klasse können Schüler seit vier Jahren am Gymnasium am Stadtpark ein Instrument lernen, zusätzlich gibt es einen Schulchor. Die Kooperation mit den Partnerschulen kam über das Internet zustande. "Nach langer Suche habe ich die beiden Schulen entdeckt. Genau wie wir sind die Polen und Tschechen an einem musikalischen Austausch sehr interessiert", erklärt Musiklehrer Jürgen Vey.

Die Blasorchester aus den Nachbarländern seien sehr gut ausgebildet und spielen auf hohem Niveau. Doch auch die Bläserklassen der Stufen fünf bis acht des Gymnasiums zeigen, was sie gelernt haben.

Viel Applaus ernten alle jungen Musiker. Und als der Schulchor Roger Millers "King of the Road" anstimmt, klatschen alle Zuschauer den Rhythmus mit. Umjubelt ist der Auftritt der Schülerinnen Britta Willuhn und Patrizia Fuß, die "Complicated" von Avril Lavigne und "Time of my Life" von David Cook singen. "Wir brauchen keine stupide Superstar-Sendung, um unsere Superstars zu finden", sagt Moderator Karl Willi Severenz.

Als das tschechische Blasorchester Karel Svobodas "Biene Maja" anstimmt, und zum Finale die "Euro-Hymne" erklingt, hat die musikalische Völkerverständigung ihren Höhepunkt erreicht - nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Publikum.

So ist Austauschschülerin Charlotte (16) aus dem englischen Plymouth begeistert: "Ich spiele selber Querflöte und fand die Auftritte toll." Ihre Gastgeberin Maike (15) lobt: "Das war großartig, vor allem die Partnerschulen haben mir sehr gut gefallen. So ein Konzert sollte es öfter geben."

Direktor Rolf Nagels ist stolz, dass das Gymnasium am Stadtpark ein so großes Ereignis auf die Beine stellen konnte. "Unser Ziel ist es, das Schulkonzert jedes Jahr auf die Bühne zu bringen. Wir werden mit den Verantwortlichen des Seidenweberhauses Gespräche führen. Besonderes Lob verdienen auch die Mitarbeiter des Seidenweberhauses, die uns toll unterstützt haben, und natürlich die fast 1000 Menschen, die dabei waren und fleißig gespendet haben.".

Eintritt mussten die Zuschauer nämlich nicht bezahlen. Im nächsten Jahr werden dann 45 weitere Musiker der neuen Klassen das Konzert bereichern, und selbst das Seidenweberhaus dürfte dann an seine Kapazitätsgrenzen stoßen.

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