Nostalgie im Baseballstadion

Spieler von ehemaligen Vereinen haben ein Old-Star-Turnier ausgetragen.

Krefeld. Ein helles Klingen ertönt als der weiße Lederball auf das harte Aluminium des Schlägers trifft. Im hohen Bogen fliegt der kleine Ball durch die Luft. Schnell lässt der Angreifer seinen Schläger auf den Boden fallen und rennt zur ersten Base.

Ein Hauch Amerika liegt in der Luft, als die Krefeld Crows ihr elftes Baseball Old-Star-Turnier auf der Bezirkssportanlage Randstraße austragen. Die Männer tragen typisch amerikanische Baseball-Trikots: Rot-Weiß gestreift oder auch Blau-Rot präsentieren sich die Spieler. Die Baseball Caps auf ihren Köpfen machen das Bild perfekt.

„Wir spielen mit den alten Teams um den Titel des Stadtmeisters“, erklärt Organisator Oliver Jentges. Er erzählt, dass Krefeld in den 80er Jahren mit sieben Vereinen zu Deutschlands Hochburgen in Sachen Baseballsport zählte. Diese Vereine maßen sich regelmäßig im sportlichen Wettstreit und kürten jährlich einen Stadtmeister. „Die zunehmende Professionalisierung dieser Randsportart und die damit einhergehenden Anforderungen führten allerdings Mitte der Neunziger zum Zusammenschluss der Vereine unter dem Dach der Krefeld Crows“, erklärt Jentges. Die Konkurrenzsituation war damit also abgeschafft.

Um die Tradition der Stadtmeisterschaft zu wahren, wurde ein Ehemaligenturnier ins Leben gerufen, das nun alle zwei Jahre stattfindet. Dafür griffen die Spieler wieder zu Schläger und Handschuh und streiften sich das nostalgische Trikot ihrer damaligen Mannschaft über.

„Leider ist der Andrang in diesem Jahr nicht so groß wie erwartet“, sagt Jentges enttäuscht. „Wir haben mit 140 Spielern gerechnet, aber davon sind nur 40 gekommen“, fügt er hinzu. So mussten die Organisatoren umdenken und die Spieler wurden auf nur drei Teams verteilt. Auch das geplante Softballspiel der Damen fiel aufgrund mangelnder Zusagen aus. Doch davon ließen sich die Spieler nicht die Laune verderben und genossen es ihrem Hobby nachzugehen.

Zwei der Spieler kamen sogar extra aus Dubai und Mallorca, um mit ihren alten Baseballfreunden die Keule zu schwingen. „Ich komme jedes Mal extra aus Mallorca für das Turnier. Dort vermisse ich den Sport und genieße es richtig hier alte Freunde wiederzusehen“, sagt der Mallorquiner, der mit seiner ganzen Familie angereist ist. „Das Schöne an Baseball ist, dass es ein sehr strategisches Spiel ist, was man als unwissender Zuschauer jedoch leider nicht bemerkt“, sagt der Familienvater.

Da die meisten Spieler schon etwas älter sind und auch eigene Kinder haben, wurde auch diesem am Turniertag einiges geboten: Eine Hüpfburg und viele Spiele beschäftigen die kleinen Nachwuchs-Baseballer. Natürlich hatten die Spiele alle etwas mit Werfen und Fangen zu tun, um sie schon früh an Papas Sport heranzuführen. „Wir denken auch darüber nach, eine U8 Mannschaft für den Nachwuchs zu gründen“, sagt Jentges.

Während die Kleinen noch übten, ging es bei den Großen ums Ganze und am Ende des Tages stand ein neuer Stadtmeister fest: Die Bobbins unterlagen im Finale dem Mixteam Young-Guns mit 14:16. Damit mussten die Bobbins den Stadtmeistertitel abgeben.

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