Schullandheim seit 60 Jahren in Straelen

Vieles hat sich verändert, aber das Flair ist gleich geblieben.

Krefeld/Straelen. Mit dem Namen Herongen verbinden viele Krefeldern meist sommerliche Kindheitserinnerungen der besonderen Art. Das Schullandheim im gleichnamigen Straelener Ortsteil, nahe der niederländischen Grenze, wird 60 Jahre alt. Am 9. Mai 1950 war es offiziell eröffnet worden, nachdem sich die Stadt bereits 1948 die Anmietung der ehemaligen Flugplatzunterkünfte gesichert hatte.

Die drei Häuser Krähennest, Bienenstock und Greifenhorst neben dem Wirtschaftsgebäude haben sich seitdem verändert, aber das Flair der Anlage mitten im Wald ist geblieben.

Auch die "Kundschaft" ändert sich. Klaus Friedrich, der das Heim seit einigen Jahren führt, weiß um die Bevölkerungsentwicklung. Wenn die jährliche Übernachtungszahl um die 15000 Besuchern etwa gleich hoch geblieben ist, so liegt es daran, dass nicht mehr nur Grundschüler und Krefelder die Anlage nutzen, sondern es auch Besucher aus anderen Städten gibt.

Für die Älteren steht dann nicht mehr nur Natur und Freizeit im Vordergrund. Systematisch veranstaltet das Schullandheim Herongen Seminare zur beruflichen Perspektive. Diese Seminare fallen dann in den November und Dezember. Und: "Wir können nicht nur Schüler", stellt Friedrich fest.

Inzwischen werden im Schullandheim Geburtstage, Hochzeitjubiläen und sogar richtige Hochzeiten gefeiert. "Die Struktur wird sich weiter verändern", kündigt der Heimleiter an. Er will aber dabei bleiben: "Herongen ist ein Teil der Krefelder Schullandschaft."

Zum Sechzigjährigen hat Klaus Friedrich eine Aktion "Weißt Du noch - damals in Herongen?" vorbereitet. Groß und kleine Krefelder können ihre ganz persönliche Geschichten oder Bilder, Erinnerungen und Anekdoten auf die Internet-Homepage oder auch direkt an die städtische Schulverwaltung schicken. Dort werden sie dann veröffentlicht und auf einer CD verewigt.

Aus den eingesandten Geschichten plant er eine Wanderausstellung zusammen zu bauen, die bei einem kleinen Jubiläums-Festakt eröffnet werden soll. Sie kann dann an verschiedenen Schulen gezeigt werden.

Der Förderverein war 1982 gegründet worden, um angesichts der damals schon angespannten Haushaltslage der Stadt die drohende Schließung zu verhindern. Vorsitzender ist nach wie vor der frühere Hauptschulleiter Günter Hawlik, der kürzlich noch 5000Euro für neue Betten überwiesen hat. Stärker einsetzen will Klaus Friedrich künftig das niedliche Tierchen "Freddy Schermaus", das pfiffig um die Ecke schaut. Es wird bald auf T-Shirts und anderen Souvenirs zu sehen sein.

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