Schulen starten in die Zukunft

Wie sieht die Schullandschaft in Krefeld 2025 aus? Die Rechnung enthält noch viele Unbekannte.

Schulen starten in die Zukunft
Foto: Archiv A. Bischof

Krefeld. Fragt man Gregor Micus nach der Krefelder Schullandschaft 2025, sieht der Schuldezernent ein Drei-Säulen-Modell vor sich — bestehend aus den traditionellen Gymnasien, Gesamtschulen und Sekundarschulen. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Es gilt, die gesetzlichen Vorgaben, den Elternwillen, die Ausrichtung der Schulen und die sinkenden Schülerzahlen unter einen Hut zu bringen.

„Die Zahl der Schüler, die in den nächsten Jahren in weiterführende Schulen wechseln, liegt ja vor. Die Frage ist nur, wie viele davon in die Oberstufe gehen werden“, sagt Micus. Hinzu komme, dass man in Krefeld bisher keine Entscheidungen gegen den Schulwillen getroffen habe. Auch nicht bei den zwölf Schulschließungen in den vergangenen Jahren.

Dieser Schulwille in Krefeld lautet allerdings derzeit eindeutig: keine Sekundarschule. Die beiden noch verbliebenen Hauptschulen möchten aufgelöst werden, die Realschulen wollen nicht Sekundarschule werden, sondern lieber künftig auch potenzielle Hauptschüler aufnehmen. Dies steht aber dem Willen der Landesregierung entgegen. Hinzu kommt die hitzige Diskussion um die fünfte Gesamtschule.

Vor diesem Hintergrund wird Micus dem Schulausschuss am 4. Februar vorschlagen, auf jeden Fall die Anmeldezahlen für das neue Schuljahr abzuwarten, die nach Karneval vorliegen. „Dann haben wir tagesaktuelle Zahlen, was die Eltern für ihre Kinder wollen.“ So lange zum Beispiel genügend Anmeldungen für die beiden Hauptschulen vorlägen, sehe er keinen Anlass, diese zu schließen. Das sieht auch die Landesregierung mit ihrem „Schulfrieden“ so: „Kein System wird in den nächsten Jahren abgeschafft.“

Hinzu kommt die Sorge, dass — für den Fall, dass nur eine Hauptschule übrigbleibt — diese zur „Rest-Rest-Schule“ würde. Das wäre eine Katastrophe für alle Beteiligten, betont Micus.

Genauso knifflig ist die Frage des Raumbedarfs für die Bildungseinrichtungen. Denn sinkende Schülerzahlen bedeuten nicht automatisch weniger Platzbedarf. In diesem Zusammenhang verweist Micus auf Ganztagsangebote, kleinere Klassen oder Differenzierungsräume.

Andererseits gebe es in der Stadt durchaus Beispiele für alternative Nutzungen, so die Schule am Westwall, in die eine Kindertagesstätte eingezogen ist, die Don-Bosco-Schule, die für die Aufnahme von Flüchtlingen eingerichtet wurde, oder das Schulgebäude an der Gartenstraße, in dem die VHS jetzt Kurse anbietet.

Großer Handlungsbedarf besteht nach wie vor bei der Sanierung der Gebäude, sagt der Schuldezernent. Die knappen Mittel, die dafür zur Verfügung stehen, habe man in den vergangenen Jahren vor allem in Brandschutz und energetische Sanierung investiert. Das Gebäudemanagement werde Ende Februar/Anfang März eine aktualisierte Prioritätenliste vorlegen, wie man nun weiter vorgehen will.

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