Einmütig auf dem Weg zur vierten Gesamtschule

SPD und CDU begrüßen den Schulfrieden. Grüne wollen Sekundarschule in Oppum.

Krefeld. Im Verbund haben CDU, SPD, Grüne und UWG im Fachausschuss die Gründung der vierten städtischen Gesamtschule als Empfehlung an den Rat beschlossen (die WZ berichtete). Auch der Antrag dazu war ein gemeinsamer, die Übereinstimmung in diesem Punkt war fraktionsübergreifend groß.

Am Mittwoch nahmen Ausschussvorsitzende Petra Schneppe und der schulpolitische Sprecher Frank Meyer für die SPD-Stellung zur Entscheidung. Beide betonten: „Die Entscheidung für den Standort der vierten Gesamtschule, die wir bereits seit 18 Jahren fordern, ist für Uerdingen gefallen und nicht gegen Oppum.“

Uerdingen sei einfach ein guter Standort, sagen beide. Die einmütige Entscheidung sei nach vielen interfraktionellen Gesprächen gefallen. Meyer: „Wir sind uns sicher, dass auch für eine fünfte Gesamtschule Bedarf da ist. Wir werden uns die nächsten Anmeldungen anschauen, die Änderungen bei den Schülerströmen.“

Meyer betonte auch die Wichtigkeit des Ganztagsausbaus mit avisierten Landeszuschüssen. „Wer sein Kind in der U3-Betreuung und danach im Regelkindergarten hat, will diese Betreuung auch in der Schulzeit. Dies gilt vor allem für Familien, in denen beide Elternteile arbeiten.“

Stefanie Neukirchner, schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, begrüßt, dass mit dem Beschluss zur vierten Gesamtschule „der historische Schulkompromiss auf Landesebene nunmehr in einem ersten Schritt in Krefeld praktisch umgesetzt wird.“ Sie wertet dies als erfreuliches Ergebnis einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen den Krefelder Ratsfraktionen.

„Die im Entwurf des Schulentwicklungsplans dargestellten Planungsmodelle sind begründet und nachvollziehbar. Wir sehen vor dem Hintergrund der seit Jahren notwendigen Abweisungen von Schülern durch die Gesamtschulen sowie insbesondere des dramatischen Rückgangs der Anmeldungen zu den Hauptschulen deutlichen Handlungsbedarf, eine vierte Gesamtschule bereits zum Schuljahresbeginn 2013 zu errichten.“ Auch sie sagt, dass der Standort Uerdingen die besseren Argumente für die Ortswahl in sich vereinige.

Die Grünen haben sich die Entscheidung für den vierten Gesamtschulstandort in Uerdingen nicht leicht gemacht. „Für die Fraktion wäre der Standort Oppum erste Wahl gewesen. Da uns aber die Bezirksregierung am Dienstag nochmals eine eindeutige Absage für die Genehmigung einer Gesamtschule in Oppum übermittelt hat, haben wir den gemeinsamen Antrag auch vor dem Hintergrund der dringlichen Alternative für die Schüler der auslaufenden Hauptschulen mitgetragen,“ erläutert die schulpolitische Sprecherin der Grünen, Barbara Behr.

Zudem sehen die Grünen die vierte Gesamtschule nur als einen ersten Schritt an. „Wir streben die Entwicklung eines ‚Masterplans’ an, der eine nachhaltige und umsichtige Planung möglich macht“, sagt Behr.

„Dass wir im nächsten Schritt eine erste Sekundarschule in Oppum errichten können, dafür werden wir uns jetzt einsetzen. Die Stadt hat von der Bezirksregierung bereits positive Signale bekommen,“ sagt Behr. Denn gerade die Bedarfe für die Einzugsbereiche der Schüler, die an den bisherigen drei städtischen Gesamtschulen abgewiesen wurden, würden auch über eine vierte Gesamtschule nicht abgedeckt. „Eine Sekundarschule in Oppum würde genau diese Lücke ab der Klasse 5 füllen,“ so Behr.

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