Der NPD in Krefeld keine Chance geben

Das Bündnis für Toleranz und Demokratie will verhindern, dass Rechte für den Stadtrat kandidieren.

Krefeld. Die NPD plant, an den Kommunalwahlen in Krefeld teilzunehmen. "Sie hat bereits die Kandidatenliste eingereicht und wird demnächst damit beginnen, Unterschriften für Unterstützungslisten zu sammeln", berichtet Peter Lommes vom Krefelder Bündnis für Toleranz und Demokratie.

Mitglieder der NPD werden zu diesem Zweck von Wohnungstür zu Wohnungstür ziehen. Jetzt hat das Bündnis eine Kampagne ins Leben gerufen, um zu verhindern, dass Krefelder der NPD ihre Unterschrift geben.

Petra Akpoyibo, Ratsfrau der Grünen, weiß aus anderen Städten, dass die Anträge der NPD sehr polemisch seien. Ein sachbezogenes Arbeiten sei offensichtlich von der NPD nicht gewünscht, ergänzt CDU-Ratsfrau Ingeborg Müllers. Ihr liegt besonders am Herzen, Jugendliche und ältere Menschen davor zu schützen, aus Unwissenheit oder Angst der NPD den Weg in den Stadtrat zu ebnen.

Bereits rund 120 Unterschriften von Vertretern der Parteien, Gewerkschaften, von Betriebsräten, Bürgervereinen, Mitgliedern des Bundestags, Kirchenvertretern und Schulleitern sind beim Bündnis eingegangen.

"Es gab eine unerwartet hohe und vor allem sehr schnelle Reaktion auf unseren Aufruf", sagt Lommes, der als DGB-Kreisvorstandsmitglied dem Bündnis angehört. Zusätzlich zur Unterschriftenaktion werden in einer Auflage von 30000 Stück Flugblätter an Krefelder Haushalte verteilt.

Christoph Aretz von der SPD hofft, dass im Zusammenhang mit der Aktion auch erneut diskutiert wird, ob die NPD verfassungswidrig sei. Die Partei sei in Krefeld schon mehrfach unangenehm aufgefallen und verbreite ein Klima der Angst, dem man nur mit Aufklärung entgegenwirken könne.

Das Bündnis hat sich vor zwei Jahren anlässlich mehrerer NPD-Aufmärsche gegründet. "Wir wollen sehr offensiv mit der NPD umgehen", sagt Lommes. Und: "Jeder Auftritt der Neonazis in Krefeld soll eine Niederlage werden."

In der Stadt ein Klima zu schaffen, in dem es keinen Spaß mache, Neonazi zu sein - das sei Ziel des Bündnisses. "Wir müssen den Bürgern klar machen, dass die NPD keine Partei wie jede andere ist. Sie befindet sich außerhalb des demokratischen Spektrums", argumentiert Peter Lommes.

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