Chemiepark-Chef reagiert auf Vorwürfe

Chemiepark-Chef Stefan Dresely: Kooperation mit Rheinhafen bei Containern nicht möglich.

Krefeld. Stefan Dresely versucht, die Wogen zu glätten. „Wir wollen keine Konfrontation“, sagt der Chef des Chemieparks in Uerdingen. „Unsere Kooperation mit dem Hafen in Duisburg richtet sich nicht gegen Krefeld.“

Dresely reagiert damit auf teilweise heftige Vorwürfe. Rainer Schäfer, Chef des Krefelder Rheinhafens, hatte von einem „unfreundlichen Akt“ gesprochen, weil der Duisburger Hafen den Bahnhof des Chemieparks für das neue Terminal in Hohenbudberg nutzen darf. Oberbürgermeister Gregor Kathstede bedauerte die fehlende Abstimmung mit der Krefelder Stadtspitze.

Dresely weist das zurück. Politik und Hafen in Krefeld seien von ihm informiert worden. In der Sache gebe es zudem eindeutige Fakten: „Weil es auf unserem Gelände kein Container-Terminal gibt, können wir das Geschäft nicht mit dem Rheinhafen machen.“

Nur die Beteiligung am neuen Terminal in Hohenbudberg bietet dem Chemiepark laut Dresely die Chance, Verkehr auf die Schiene zu verlagern.

Während die meisten Rohstoffe auf dem Wasserweg kommen, verlassen die Produkte den Chemiepark über die Straße. Jährlich rollen etwa 120 000 Lkw, zum Teil mit Gefahrstoffen. „Hier setzen wir an, zum Nutzen aller in der Region“, so Dresely.

Dass der Duisburger Hafen einen Teil des Chemieparks als Vorbahnhof bekommt, hält Dresely nicht für kritikwürdig. „Wir können das brachliegende Gelände endlich vermarkten, und dem Rheinhafen hätte es nichts gebracht.“

Das Klima zwischen ihm und Schäfer hält Dresely nicht für belastet. Wie sehr der Rheinhafen vom Chemiepark profitiere, zeige die Ausweitung der Polycarbonat-Produktion bei Bayer. 90 Millionen Euro investiert der Konzern bis 2015.

„Mehr Rohstoffe bedeuten für Krefeld mehr Umschlag.“ Sollte das Kohlekraftwerk in Uerdingen gebaut werden, komme die Kohle „ganz sicher nicht“ über das neue Terminal in Duisburg, so Dresely weiter.

Offen sind dagegen Verkehrsfragen. Für die Lkw zwischen Chemiepark und dem neuen Terminal entsteht eine neue, nicht-öffentliche Straße. Wo die 250 Lkw fahren, die das Terminal ebenfalls nutzen, ist unklar. Krefeld will diesen Verkehr von seinen Straßen jedenfalls fernhalten.

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