Zahl der Einbrüche sinkt gegen den Landestrend

Weniger Einbrüche, Kfz-Taten und Taschendiebstähle. Die Polizei hält den Druck weiter hoch.

Düsseldorf. Die Kriminalstatistik für das vergangene Jahr ist gut: Mit 88 659 Straftaten gab es 419 weniger als 2011. Allerdings hätte sie noch besser ausfallen können — ein Plus bei den Anzeigen gegen Schwarzfahrer um 2243 hat Polizeipräsident Herbert Schenkelberg die Erfolgsmeldung ein bisschen verhagelt.

Aber sei es drum: Bei den Delikten, die für die Düsseldorfer besonders gravierend sind, steht die Polizei in der Stadt gut da.

„Anstiegsdelikte“: Im Jahr 2011 war die Zahl der Einbrüche gegenüber dem Vorjahr rasant um 27 Prozent gestiegen (siehe Grafik). Auch bei den Kfz-Aufbrüchen und Taschendiebstählen stiegen die Zahlen stark an.

Die Folge: Schenkelberg rief das „Projekt Anstiegsdelikte“ ins Leben, um mit Schwerpunktkontrollen und gezielten Observationen die Tatzahlen zu drücken. Mit Erfolg: Während die Zahl der Wohnungseinbrüche in ganz NRW erneut um 7,5 Prozent stieg, sank sie in der Landeshauptstadt um 4,5 Prozent.

Auch bei den Kfz-Aufbrüchen gibt es ein deutliches Minus (2011: 8836, 2012: 7550), genau wie bei den Taschendiebstählen (2011: 7621, 2012: 5780). Im Rahmen des seit Ende 2011 laufenden Projektes wurden 198 Verdächtige festgenommen, davon 37 auf frischer Tat. 85 von ihnen wanderten direkt in die U-Haft und konnten keine Taten mehr begehen.

„Wir gehen davon aus, dass wir noch einiges verbessern können“, sagt Schenkelberg dennoch. Das Projekt, das ursprünglich Ende des Monats auslaufen sollte, wird deshalb vorerst fortgesetzt.

Raub: Bei den Raubdelikten gab es ein Plus von 131 Taten gegenüber 2011 (853, 2012: 984). Besonders hoch ist die Zunahme beim Handtaschenraub von 56 auf 107 Taten.

Körperverletzung: „Die Fallzahlen sind weiterhin auf sehr hohem Niveau“, sagt Jürgen Schneider, Leiter der Direktion Kriminalität. Die Fallzahl kletterte leicht von 5670 auf 5792 Taten.

Straftaten gegen das Leben: In der Statistik tauchen zehn Tötungsdelikte — darunter auch versuchte — auf. Die Aufklärungsquote liegt bei 90 Prozent. Grund: Eine Messerattacke auf einen Jungen am Reeser Platz 2011 ging erst 2012 wegen fehlender Spuren als ungeklärt in die Statistik ein.

Jugendkriminalität: Die Zahl der Verdächtigen unter 21 sank von 5970 auf 5695, die Zahl der Intensivtäter liegt mit 95 erstmals unter 100. Laut Schenkelberg ein Erfolg.

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