NRW Stadtrat entscheidet zur U 81 erst in 2024

Lörick/Stockum · Der Stadtrat muss noch umfassende Vorplanungen beauftragen, die er für die wichtige Entscheidung benötigt. Viele Kriterien wie Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit werden eine Rolle spielen. Jetzt wurde definiert, in welchem Jahr die Entscheidung fallen soll.

 Ob neben der Oberkasseler und der Theodor-Heuss-Brück noch eine weitere Brücke oder ein Tunnel gebaut wird, muss der Düsseldorfer Stadtrat entscheiden.

Ob neben der Oberkasseler und der Theodor-Heuss-Brück noch eine weitere Brücke oder ein Tunnel gebaut wird, muss der Düsseldorfer Stadtrat entscheiden.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Der Beteiligungsprozesses zum zweiten Bauabschnitt der neuen Stadtbahnlinie U81, der über den Rhein führen wird, ist beendet. Bei neun Veranstaltungen wurde insgesamt 37 Stunden über das Bauvorhaben engagiert gesprochen und diskutiert. Daran beteiligt waren interessierte und betroffene Bürger, Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung, die gemeinsam nach einer optimalen Lösung für die Rheinquerung der Bahn zwischen Messe und Handweiser suchten.

Die Ergebnisse wurden nun in einem Abschlussbericht festgehalten und bei einem öffentlichen Bürgerdialog in einem Live-Stream vorgestellt. Die Teilnehmer erhielt dabei die Möglichkeit, Fragen zum Verfahren zu stellen und zu erfahren, wie die Ergebnisse zustande kamen.

Aus 55 Vorschlägen wurden letztendlich zwei bevorzugte Trassenvarianten erarbeitet – mit einer Brücke oder mit einem Tunnel. Mit Hilfe einer Nutzwertanalyse wurden diese Varianten benotet. Geprüft wurde beispielsweise die Wirtschaftlichkeit oder Umweltverträglichkeit der Bauwerke. Dabei erhielt die Brückenvariante 65,6 Prozent und die Tunnelvariante 60,9 Prozent der möglichen 100 Punkte. „Deshalb gibt es für uns keinen Favoriten“, sagt Verkehrsdezernent Jochen Kral. Zumal beide Varianten vor- und Nachteile haben. So wäre der Bau eines Tunnel mit rund 275 Millionen Euro teurer als die 215 Millionen teure Brücke. Auch Rad- und Fußverkehr ist in einem Tunnel nicht möglich. Dagegen wird es bei einer Brücke schwieriger, diese in Freiräume wie die Rheinaue zu integrieren.

Auftrag für Vorplanung wird europaweit ausgeschrieben

Entscheiden, welche der beiden Varianten umgesetzt werden soll, wird ohnehin der Stadtrat, und das soll frühestens 2024 erfolgen. Zuvor wird der Rat noch in diesem Herbst den Auftrag für die weiteren Planungen für beide Trassenvorschläge beschließen. Anschließend kann die europaweite Ausschreibung für die Erstelllung der Vorplanungen erfolgen, welche der Rat als Grundlage für seine spätere Entscheidung benötigt. Mit dem Baubeginn wird 2030 gerechnet, so dass erst ab 2035 die ersten Bahnen auf der neuen Strecke fahren werden. Das soll dann auch nicht nur die U81 sein, sondern auch die U78, die dann möglichweise bis nach Krefeld geführt wird.

Die Prognosen gehen davon aus, dass dann die neue Verbindung an Werktagen von durchschnittlich 15 500 Menschen genutzt wird. Das soll auch zu einer merklichen Entlastung der heute hochbelasteten Strecke zwischen Belsenplatz und der Innenstadt führen und dort Kapazitäten für neue Nutzer schaffen. Zudem soll die neue Strecke die Fahrzeit zwischen Messe und Handweiser von bisher 32 auf acht Minuten verkürzen. Verkehrsdezernent Jochen Kral hält die Umsetzung des Projektes für zwingend notwendig, um den ÖPNV weiter zu entwickeln. Gerade auf Strecken zwischen fünf und 20 Kilometern müsse es neue Angebote geben, um Düsseldorf besser verkehrlich zu erschließen und an das Umland anzubinden.

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