Spezialkräfte schnappen brutale Räuberbande

Quartett bot Autos zum Kauf an und überfiel die Interessenten in Derendorf.

Düsseldorf. Mindestens zweimal haben vier brutale und dreiste Räuber bei einem fingierten Autokauf arglose Opfer überfallen und jeweils mehrere tausend Euro erbeutet. Nach aufwändigen Ermittlungen der Kripo griff jetzt ein Spezialeinsatzkommando bei einem Scheinkauf zu und nahm die Täter fest. Durch einen Rechtschreibfehler brachten sie die Fahnder auf ihre Fährte.

Das Quartett hat gestanden, bereits am 10. Januar einen Rip-Deal begangen zu haben - einen betrügerischen Raub. Die Bande köderte ihre Opfer mit Annoncen im Internet. Zwei Nürnberger (33 und 37) kamen nach Düsseldorf, um sich einen zum Verkauf stehenden VW Golf anzuschauen.

Einer der vier 16- bis 31-jährigen Täter lotste die Männer zur Ottweiler Straße in Derendorf. Dort wurden die Interessenten mit einem Baseballschläger brutal zusammengeschlagen, die mitgebrachten 7500 Euro raubten die Täter.

Am 18. Januar überfiel die Gruppe dann einen 43-Jährigen aus Braunschweig, den sie mit einer Anzeige für einen VW New Beetle gelockt hatten. Mit einer Holzlatte wurde er niedergeschlagen und dann um 9500 Euro erleichtert - wieder in der Ottweiler Straße.

Die Ermittlungen waren laut Polizeisprecher Markus Niesczery schwierig, da die Täter sich darauf verstanden, ihre Spuren im Internet zu verwischen. Doch sie machten einen Fehler - einen Rechtschreibfehler: Sie schrieben konsequent die Farbe Schwarz in ihren Annoncen mit "tz".

So fielen den Beamten am 28. und 29. Januar Anzeigen bei Gebrauchtwagenbörsen auf. Zum Schein riefen sie den Anbieter an - als dieser die Ottweiler Straße als Ort für ein Verkaufsgespräch vorschlug, waren die Ermittler sicher, die Richtigen zu haben.

Am Freitagabend kam es zu dem Treffen. Dabei wurde auch klar, warum die Täter sich immer wieder die kleine Gasse in Derendorf ausgesucht hatten: "Sie ist sehr schwierig zu observieren, ohne aufzufallen", so Niesczery. Um 20 Uhr griff das SEK zu, die Täter ließen sich widerstandslos festnehmen.

Der Richter ordnete für alle U-Haft an - alle Männer sind bereits polizeilich bekannt. Die Ermittler klären jetzt, ob die Gruppe weitere Taten in anderen Städten begangen haben könnte.

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