Rücklings auf den Autoreifen

Düsseldorfs Kunsthäuser haben eine Reihe junger Künstler entdeckt. Wir geben einen ersten Überblick.

Düsseldorf. Nach den Herbstferien öffnen Düsseldorfs Galerien ihre neuen Ausstellungen.

Nele Waldert verweist in abgetönten Polymer-Skulpturen auf pseudoreligiöse Dinge, die jedoch kein neues Heil versprechen. Die Hand Gottes hält nur rote Beeren, die Madonna wirkt lammfromm, mit ihrem Schwein. Eine Fahne am l. Stock flattert, als gehe es gleich zum Kreuzzug.

Jochen Mühlenbrink spiegelt albtraumartige Zustände. Da droht ein Bürogebäude in einer teigigen Masse zu ersaufen. Der Hauskomplex ist mit einer erstaunlichen Liebe und Sorgfalt malerisch komponiert und lapidar ausgeführt.

Der Maler will offensichtlich nicht das Haus schlecht malen, nur weil es untergeht, sondern er möchte den Absurditäten des Lebens eine Form geben. Trauerarbeit leistet er bei einer alten, gelben, leicht verrosteten Telefonzelle. Diese längst überflüssige Zelle wird von den Schneemassen schräg gehalten, als werde auch sie untergehen.

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