Medienhafen: Radweg mitten durch die Kneipen
Der Fahrradweg an der Hammer Straße ist gefährlich. Eine Tempo-30-Zone soll eingerichtet werden.
<strong>Düsseldorf. Dass Fußgänger auf Radwegen spazierengehen - daran hat man sich in Düsseldorf gewöhnt. Dass aber der Radweg vor lauter Menschen manchmal überhaupt nicht zu sehen ist, das ist eine Spezialität des Medienhafens. Dort gibt es einen rot markierten Weg entlang der Strom- und Hammer Straße, der direkt an Kneipen, Bistros und Restaurants vorbeiführt. Zumindest das Sommer-Halbjahr hindurch kommt es hier fast minütlich zu Kollisionen. Kein Wunder: Links Tische, rechts Tische, in der Mitte der Radweg.
Gastro-Gäste und Radfahrer sind gleichermaßen genervt. Gerd Schmitz: "Die Radler sausen hier durch, ohne Rücksicht auf die Fußgänger zu nehmen. Dabei gehen hier auch Frauen mit Kinderwagen." Hannelore Linden fährt fast täglich auf dem schmalen Radweg. Sie sagt: "Ich wohne hier länger, als es die Lokale gibt. Die Situation ist unbefriedigend." Anika Hahn stören die Radler. "Der Radweg durch die Terrassen der Restaurants ist völliger Schwachsinn."
Damit soll endlich Schluss sein, findet Reinhild Gsella. Sie wohnt in der Nähe und findet die ganze Umgebung "sehr schön", wie sie gestern im Anregungs- und Beschwerdeausschuss anmerkte. Aber es könnte noch schöner sein: "Der Radweg mitten durch die Außengastronomie stört ganz erheblich, und seine Benutzung mit dem Fahrrad ist für die Fußgänger, Gäste und auch für die Radfahrer selbst gefährlich." Deshalb bat sie um die Einrichtung einer Tempo-30-Zone und die Ausweisung als Fahrradstraße.
Tempo 30 ist möglich, sagte Schwarz. Eine Fahrradstraße könne man in dem Bereich allerdings nicht einrichten, weil diese Straßen definitionsgemäß überwiegend für Radverkehr vorgesehen seien - und das ist bei der hohen Auto-Verkehrsdichte im Hafen nicht gegeben. Letztlich bleibt es also dabei, dass Radler, Fußgänger sowie Restaurant- und Kneipenbesucher sich den Radweg teilen müssen.
