New York Times feiert Düsseldorf

Was kann man in 36 Stunden in unserer Stadt erleben? Viel, befindet das Leitmedium aus der US-Metropole.

Düsseldorf. Don’t pity Düsseldorf — bemitleidet Düsseldorf nicht. Mit diesen Worten beginnt ein Artikel in der New York Times, der jetzt im Internet für Furore sorgt — besonders unter stolzen Düsseldorfern.

Das US-Leitmedium hat einen Schreiber 36 Stunden durch Altstadt und Medienhafen geschickt und kommt zu dem Ergebnis: Auch wenn die Reputation der NRW-Landeshauptstadt weit zurückbleibt hinter Berlin, München und wohl auch dem Erzrivalen Köln, so ist sie doch eine Stippvisite wert. Düsseldorfer Tourismusexperten freuen sich.

New York hat über acht Millionen Einwohner, die Freiheitsstatue, Ground Zero, die Fifth Avenue — Düsseldorf kratzt beharrlich an der 600 000-Einwohner-Marke und hat die Kö. Die allerdings ist dem Autor der New York Times nicht eine Zeile wert.

Stattdessen empfiehlt er dem US-Touristen, ein Wochenende am Rhein mit einem freitäglichen Nachmittagsbier in der Altstadt zu beginnen, anschließend an der Lorettostraße zu shoppen, bevor es zum Dinner in den Medienhafen und für den Cocktail danach in die Unterbilker Bar Alexander oder auf den Rheinturm geht.

Am Samstag schickt er den Besucher zu den japanischen Restaurants auf der Immermannstraße, in die Kunstsammlung, den Hofgarten und den Kunstpalast sowie zum Essen und Feiern ins Dr. Thompson’s in Flingern.

Am Sonntag geht es vor der Weiterreise zum Frühstück und Kunst-gucken ins Kit (Kunst im Tunnel). Das Fazit: Düsseldorf ist die kultivierte Heimatstadt von Heine und den Hosen. Keine Top-Touristenstadt in Europa — aber das sei ja auch durchaus ein Vorteil.

„Wir freuen uns sehr über solche Veröffentlichungen. Das ist tolle Werbung“, sagt Roman von der Wiesche, Sprecher der Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH (DMT). „Es ist ganz wichtig, dass die Sichtbarkeit Düsseldorfs erhöht wird.“

Eingestielt wurde der Artikel über ein PR-Büro der DMT in New York. „Der Autor ist allein durch die Stadt gezogen — aber er hat von uns Tipps bekommen“, erklärt von der Wiesche.

Obwohl weit weg, sind die USA inzwischen auf Platz vier der Herkunftsländer von Düsseldorf-Touristen — mit 109 000 Übernachtungen im vergangenen Jahr und somit keineswegs abgeschlagen hinter den Niederlanden (170 000 Übernachtungen), Großbritannien (161 000) und Russland (113 000). Bis Ende August dieses Jahres blieben US-Amerikaner schon 76 000 Nächte in der Stadt.

Von der Wiesche: „Das ist sage und schreibe ein Plus von fast zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.“ Hinter diesen Übernachtungszahlen standen von Januar bis August 45 106 Touristen — und das sind sogar 21,4 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2012 (knapp 37 000). Im Schnitt 1,9 Nächte bleiben die US-Gäste in Düsseldorf — allein unseretwegen reisen sie also wohl nicht an. Aber das, sagt Roman von der Wiesche, liege bestimmt auch am langen Flug. Bestimmt.

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