Ein Hotel mit Promi-Faktor

Könige, Prinzen, Rockmusiker und die deutschen National-Kicker: Seit 40 Jahren kommen die Stars ins Düsseldorfer Hilton.

Düsseldorf. "Wetten, dass ich in Euer Bett passe?" schrieb Thomas Gottschalk ins Gästebuch des Hilton. Andere Gäste sind weniger originell, dafür von blauem Blut. Wie das schwedische Königspaar, das sich in dem Buch ebenso verewigte wie Box-Legende Max Schmeling, Chansonnier Charles Aznavour oder Blues-Gitarrist Gary Moore. 40 Jahre alt wird das Hilton in diesem Jahr. Gefeiert wird das am 30. Mai mit einem Tag der offenen Tür.

1970 wurde das Hilton in Düsseldorf als drittes Haus des Hotel-Imperiums in Deutschland eröffnet. Mit dem Sterne-Restaurant "San Francisco" und dem Nachtclub "1890" brachte es zwei Top-Adressen mit. Die allerdings fielen Mitte der 90er Jahre dem großen Umbau zum Opfer - dort befindet sich heute das Business-Center.

Trotzdem kommen prominente Gäste nach wie vor gern ins Hilton. Wie die deutsche Fußball-Nationalmannschaft, die das Hotel zu ihrem Stammquartier auserkoren hat. "Die Nationalspieler bewegen sich frei im Haus. Das ist für die Gäste sehr spannend, wenn Michael Ballack am Nebentisch seinen Kaffee trinkt oder Lukas Podolski Besuch von der Familie bekommt", sagt Hilton-Sprecher Daniel Riljic. Die Nationalspieler seien auch fast alle sehr freundlich und geben gern Autogramme.

Während die Fußball-Fans kaum Probleme machen, kann es bei anderen Stars schon mal anstrengend werden. Als 1996 Take That mit Robbie Williams ihren letzten Auftritt bei "Wetten, dass..." in Düsseldorf hatten, wurde rund um das Hilton der Belagerungszustand ausgerufen. Hunderte Fans campierten vor dem Hotel auf einer Wiese.

Riljic: "Es gab Eltern, die haben bis zu 600 Mark bezahlt, damit ihre Kinder ein Zimmer im Hilton bekamen." Wenn Thomas Gottschalk mit seiner Sendung in Düsseldorf ist, findet die After Show-Party mit Stars von Boris Becker bis Rihanna regelmäßig im Hilton statt.

Es gab auch andere Prominente, die nachhaltigen Eindruck hinterließen. So Julio Iglesias, der die vielen roten Rosen seiner Fans in der Badewanne lagerte und vergaß, das Wasser wieder abzudrehen. Und Star-Tenor Luciano Pavarotti bereitete sich in seiner Suite die Pasta selbst zu. Der Bote, der ihm die Zutaten dazu brachte, durfte sogar probieren.

Auch Kurioses findet man in der Geschichte des Hotels. 2004 und 2005 mietete sich der saudische Prinz Bandar bin Sultan Abdul Al Saud auf jeweils drei Etagen im Hilton ein. Die Tage verbrachte er gern am Rhein, wo er sich einen eigenen Pavillon aufstellen ließ. Dabei beobachtete der Prinz Tauben - und fand Gefallen an den Tieren, denn er hatte bis dahin noch nie eine Taube gesehen. Vor seiner Abreise bat er darum, einige der Tiere mit nach Saudi-Arabien zu nehmen.

Das Hilton organisierte einen Taubenzüchter aus Paderborn, der mit seinen edlen Tieren nach Düsseldorf kam. Doch der Prinz war enttäuscht, weil die Tauben überhaupt nicht so aussahen wie die Vögel, die er am Rheinufer gesehen hatte. So zog der Züchter unverrichteter Dinge wieder ab.

Gerne erinnert man sich auch an Heino. Der feierte in der Präsidenten-Suite einmal seinen Geburtstag - mit Peter Maffay als Stargast. Die Präsidenten-Suite wird übrigens auch am 30. Mai gezeigt. Normalerweise kostet die Nacht dort 1.500 Euro.

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