Polizei Der neue Chef der Altstadtwache kommt nach Hause

Düsseldorf · Thorsten Fleiß wird neuer Chef der Polizeiinspektion Mitte. Bodycams und Videoüberwachung sind seine Themen.

 Thorsten Fleiß (re.),der  neue Leiter der Altstadtwache, mit Polizeipräsident Norbert Wesseler.

Thorsten Fleiß (re.),der  neue Leiter der Altstadtwache, mit Polizeipräsident Norbert Wesseler.

Foto: Dieter Sieckmeyer

Die neue Altstadtwache an der Heinrich-Heine-Allee hatte Thorsten Fleiß 2017 noch mit geplant. Die Eröffnung erlebte er nicht mehr, weil der 45-Jährige dann ins Innenministerium wechselte. Nun ist Fleiß zurück an seiner alten Wirkungsstätte. Er ist neuer Chef der Polizeiinspektion Mitte, wie sie offiziell heißt. „Das ist so, als komme ich nach Hause. Nicht nur, weil ich viele der Kollegen noch kenne“, freut sich der Vater von zwei Kindern auf seine neue Aufgabe.

Mit der Polizeiinspektion Mitte hat Fleiß eine der einsatzintensivsten Wachen in Nordrhein-Westfalen übernommen. Denn die rund 220 Beamten sind nicht nur für die Altstadt zuständig. Auch der Hauptbahnhof, Oberbilk oder die Stadtteile im Linksrheinischen werden von der Heinrich-Heine-Allee aus betreut. „Das ist eine Inspektion, in der der es nie langweilig wird“, stellte Polizeipräsident Norbert Wesseler fest. Zur Wache gehören auch die Fahrradstaffel, der Sondereinsatztrupp Prios und die Kradfahrer der Polizei.

Eine lange Einarbeitungszeit braucht der Neue nicht, viele Altstadwirte, die Mitarbeiter der Konsulate oder die Kollegen vom Arbeitskreis Großveranstaltungen kennt der 45-Jährige schon, der damit rechnen darf, in absehbarer Zeit zum Polizeidirektor befördert zu werden. Und er weiß, welche Themen er anpacken muss: „Wir haben eine angespannte Personallage. Es wird darum gehen, Arbeitsprozesse zu optimieren.“ Das könne man mit technischen Verbesserungen wie zum Beispiel Videoüberwachung.

Das Taxi-Problem soll
endlich gelöst werden

In Angriff genommen hat der neue Chef der Wache bereits das Taxi-Problem. Vor allem an den Wochenenden kommt es in der Altstadt seit Jahren zu chaotischen Situationen, weil wartende Taxis Straßen blockieren und die Polizei bei Einsätzen nicht durch kommt. Verwarnungsgelder haben bisher nichts gebracht, unter anderem weil sie viel zu niedrig seien: „Oft haben die Kollegen auch dazu gar keine Zeit, wenn sie im Einsatz sind.“ Stattdessen soll das Problem durch bauliche Maßnahmen gelöst werden. Gemeinsam mit der Stadt wird gerade ein Konzept erarbeitet.

Ein weiteres wichtiges Thema seien die Bodycams, mit denen die Beamten ausgerüstet worden sind. „Die Gewaltbereitschaft hat allgemein zugenommen“, so Fleiß, der allerdings keine Zahlen dazu vorliegen hat. Ob Bodycams, deren Bilder auch vor Gericht  als Beweismittel zulässig sind, tatsächlich dazu führen, dass Straftaten besser aufgeklärt werden können, sei noch unklar: „Bisher liegen noch keine Erfahrungen dazu vor.“

Privat fährt Fleiß auch gerne
mal mit dem E-Scooter

Der Wahl-Düsseldorfer ist in der Stadt längst verwurzelt. Er ist Mitglied bei den Düsseldorfer Jonges und hat ebenso wie seine Frau eine Dauerkarte bei der Fortuna. Außerdem geht das Ehepaar gern ins Theater oder in die Oper. Mobil ist der 45-Jährige, der kein eigenes Auto besitzt, ausgesprochen flexibel. Er steigt gern aufs Fahrrad und nutzt außerdem Carsharing: „Als Thorsten Fleiß fahre ich privat oft mit dem E-Scooter.“ Als Polizist sieht er das neue Fortbewegungsmittel durchaus kritisch. Nicht nur, weil die Elektroroller oft mitten im Weg stehen. Immer wieder werden Betrunkene erwischt, die mit einem E-Scooter unterwegs sind. Dann ist der Führerschein weg. Immerhin ein Problem, dass Fleiß in der Altstadt vorher noch nicht kannte.

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