Landtagskandidatur CDU Kreis Viersen Viersener CDU stellt sich hinter Gartz

Viersen/Willich · Die CDU Willich fordert für die Landtagswahl 2022 einen Kandidaten aus dem Ostkreis – für den Vorsitzenden des Viersener Stadtverbands ist das „veraltetes Kirchturmdenken“.

 Simone Gartz möchte für die Kreis-CDU in den Landtag.

Simone Gartz möchte für die Kreis-CDU in den Landtag.

Foto: CDU/Gebhard Bücker

. (naf) Der Vorstand der Viersener CDU stellt sich hinter Simone Gartz: „Sie hat natürlich unsere Rückendeckung“, sagt der Parteivorsitzende Sebastian Achten auf Anfrage. Die Dülkenerin – selbst Vorstandsmitglied – hatte am Mittwoch bekanntgegeben, dass sie Landtagskandidatin der CDU für den Wahlkreis Viersen I werden möchte. Die CDU Willich signalisierte, dass sie lieber einen Kandidaten aus dem Ostkreis sehen würde. Achten kritisiert: „Aus der Sicht eines modernen Christdemokraten ist das veraltetes Kirchturmdenken. Hier geht es um den Wettbewerb der besten Köpfe und nicht um Parteiarithmetik.“

Am 4. September wählen die Mitglieder der Kreis-CDU ihren Kandidaten für die Landtagswahl 2022. Bisher gab es nur einen Bewerber: Guido Görtz, stellvertretender Bürgermeister von Willich und dortiger CDU-Vorsitzender. Er wird unter anderem vom bisherigen Willicher CDU-Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer unterstützt. Nun hat auch Viersens stellvertretende Bürgermeisterin Simone Gartz ihre Bewerbung eingereicht. Sie hat die Rückendeckung vom Vorstand der Frauen-Union im Kreis. „Es geht auch darum, die Herrenkultur in der CDU zu durchbrechen“, erläuterte deren Vorsitzende Sonja Fucken-Kurzawa.

Der Fraktionsvorsitzende der Willicher CDU, Paul Schrömbges, erklärte, er erwarte beim Parteitag die Solidarität der CDU-Mitglieder für den Willicher Kandidaten. Der Landrat komme aus Viersen, der Kreis-Parteivorsitzende aus Nettetal, der CDU-Bundestagskandidat aus Viersen: „Es kann nicht sein, dass alle Posten aus dem Westkreis besetzt werden.“ Bei der Landtagswahl brauche keine „Herrenkultur“ durchbrochen zu werden, da es schließlich mit Britta Oellers (Wahlkreis Krefeld I und Viersen III) bereits eine Frau in einem wichtigen Amt gebe. Für Achten ist die Argumentation nicht nachvollziehbar – auch weil die CDU Willich vor der Wahl des Bundestagskandidaten selbst gefordert habe,  nach einer Kandidatin Ausschau zu halten.

(naf)
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