Streusalz ist auch in Burscheid ein Ladenhüter

Die Burscheider haben sich im Sommer mit Schneeschüppen und Co. eingedeckt. Auch die Stadt ist gut gerüstet.

Burscheid. Milde Temperaturen bestimmen diesen Winter bis jetzt — Schnee an Weihnachten Fehlanzeige. Das bedeutet kaum Einsätze für den Streudienst der Stadt. „Wir sind in diesem Winter erst zweimal ausgerückt“, sagt Janusz Milejski, Leiter des Baubetriebshofs und zuständig für den Winterdienst.

Noch sind in den Burscheider Lagern 360 von anfangs 395 Tonnen Streusalz, in einem Salzsilo, in Säcken und einem Folienschlauch. „Das ist eine neue Technik, die aus der Landwirtschaft kommt“, erklärt Milejski. Die Folie sei gut zu händeln und halte Feuchtigkeit von dem Salz ab. Das regnerische Wetter könne dem Salz aber generell nichts anhaben, weil es im Baubetriebshof trocken gelagert werde.

Haltbar sei das Streusalz ein paar Jahre — falls es in diesem Winter gar nicht mehr zum Einsatz kommen sollte. Doch daran glaubt Milejski nicht: „Meist gibt es im Januar oder Februar noch einmal Schnee oder Glatteis.“

Dieses Jahr werde man das Streugut wahrscheinlich nicht ganz wegbekommen, mutmaßt der Leiter des Baubetriebshofs, „aber spätestens im nächsten Winter ist das sicherlich weg“.

Gut gerüstet ist Burscheid in jedem Fall. „Wir haben in diesem Jahr mehr Salz als in den vergangenen Jahren gelagert“, sagt Milejski. Möglich geworden ist das durch die neuen Methoden. Das Silo fasst nämlich nur 80 Tonnen Streusalz.

„Wegen der Erfahrungswerte des vergangenen Winters haben wir für diesen Winter mehr Streusalz bestellt“, sagt Stadt-Pressesprecherin Renate Bergfelder-Weiss. Man habe nicht noch einmal Lieferschwierigkeiten haben wollen wie im Winter 2010/11. Damals wurden 400 Tonnen Salz und Split gestreut. „Da mussten wir dann stets nachkaufen, sobald das Salzsilo leer war“, sagt Bergfelder-Weiss.

Auch wenn jetzt in den Geschäften die Streusalz-Säckchen, Schneeschüppen und Schlitten keinen großen Absatz finden, klagt man beispielsweise beim Baumarkt Praktiker an der Höhestraße nicht. „Wir haben im Vorfeld sehr viele Waren wie Schneeschieber verkauft“, sagt der dortige stellvertretende Marktleiter Christian Gehrmann. Nach den Erfahrungen aus dem harten Winter 2010/11 hätten sich die Menschen „massiv eingedeckt“.

Der Baumarkt habe dieses Verhalten erahnt und sich 2011 besser vorbereitet, hatte mehr Waren auf Lager. „Wir haben im Sommer damit geworben und haben dann beispielsweise im Juli bei schönstem Wetter zwei Tonnen Streusalz und 200 Schneeschieber verkauft“, sagt Gehrmann. Das sei sehr ungewöhnlich.

Die Burscheider sind eingedeckt mit Schlitten und Co. „Da bis jetzt noch kein richtiger Winter da war, kaufen die Leute eben nicht mehr so viel“, sagt Gehrmann. Um doch ein paar Käufer mehr zu locken, bietet der Burscheider Praktiker-Markt das Streusalz heute günstiger an.

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