Handelsweg steckt voller Geschichte

Rund um das Alte Landhaus in Flügel steht am Sonntag die Verkehrsader B 51 im Mittelpunkt.

Burscheid. Acht Schauplätze, verteilt auf die acht Kreiskommunen, und acht feste Leitmotive, die jährlich zwischen den Städten und Gemeinden wechseln: Das ist das Grundgerüst der "Expedition Heimat", die der Kreis in diesem Jahr zum dritten Mal ausrichtet. Am Tag des offenen Denkmals soll so das scheinbar Vertraute seine unbekannten Seiten offenbaren. Auf Burscheid entfällt diesmal das Thema "Karren, Pilger, Reisewege".

Praktisch jeder in der Region Burscheid nutzt die B 51 und die A 1. Dass die Straßenverbindung ihre ganz eigene Geschichte hat, ist jedoch kaum jemandem bewusst. Beschreibungen aus dem Mittelalter belegen, dass die heutige B 51 als Handelsweg von Köln über Lennep nach Dortmund genutzt wurde, der in den 1770er Jahren zur Chaussee ausgebaut wurde.

Das denkmalgeschützte Alte Landhaus von 1751 ist seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eine der zahlreichen Gaststätten und Stationen entlang des Weges vom Rhein bis an die Ruhr und somit ein Beispiel für die wechselvolle Geschichte dieser Straße. In diesem Jahr ist es der zentrale Schauplatz der "Expedition Heimat" in Burscheid.

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Stefan Caplan um 11.30 Uhr beginnt das "Expedition Heimat"-Programm am Sonntag in Flügel mit einem Vortrag der Heimathistorikerin Marie-Luise Mettlach. Um 13 Uhr und 15 Uhr berichtet der bergische Fuhrmann Emil alias Harry Böseke vom Leben auf der Straße zwischen Hattingen an der Ruhr und Mülheim am Rhein.

Bei der Fahrt mit einem Oldtimer-Omnibus von 1958 erzählt der "Wupsiloge" Bernhard Geuß etwas über die Entwicklung von der Postkutsche zum modernen ÖPNV. Die Abfahrt des Busses erfolgt um 14 Uhr und 16 Uhr, Anmeldungen sind am Tag selbst am Infostand möglich.

Auf der anderen Straßenseite der B 51 in Flügel dokumentieren über dreißig Oldtimer (Zugmaschinen, Lastkraftwagen und Dreiräder wie "Tempo" und "Goliath"), wie Berufsverkehr in den 1950er Jahren aussah. Ein Ford-T-Modell der 30er Jahre, das damals meistgebaute Auto der Welt, ist das Symbol für die Massenautomobilisierung des vergangenen Jahrhunderts.

Wem das alles zu viel "Auto" ist, der kann sich dem Thema "Karren, Pilger, Reisewege" auch zu Fuß annähern. Der Sauerländische Gebirgsverein erkundet ab 8.30 Uhr die alte Berliner Chaussee und die ehemalige Bahnstrecke von Remscheid-Lennep nach Opladen.

Treffpunkt ist die RVK-Haltestelle in Wermelskirchen-Tente; die Wanderung dauert etwa drei Stunden und die Rückfahrt erfolgt von Burscheid individuell mit der RVK. Anmeldungen nimmt Wanderführer Michael Stollwerk unter Telefon 02191/ 5912937 oder per Mail ([email protected]) entgegen.

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