Goldener Löwe für ein philippinisches Filmdrama

Venedig (dpa) - Der Goldene Löwe der Filmfestspiele Venedig geht zum ersten Mal in die Philippinen. Der Regisseur Lav Diaz wurde am Samstagabend für das Drama „The Woman Who Left“ mit dem Hauptpreis des Festivals geehrt.

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Die Deutsche Paula Beer gewann als beste Nachwuchs-Schauspielerin. Es ist erst die dritte Auszeichnung für eine deutsche Darstellerin in der Geschichte des Filmfests. Die 21-jährige Beer erhielt den Preis für ihre Rolle in dem Drama „Frantz“. Der deutsche Regisseur Wim Wenders ging leer aus.

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Der Löwen-Gewinner „The Woman Who Left“ erzählt in knapp vier Stunden von einer Frau, die nach 30 Jahren im Gefängnis vor den Scherben ihres Lebens steht. Mit dem in Schwarz-Weiß gedrehten Werk gelingt Regisseur Diaz auch, ein Abbild der philippinschen Gesellschaft zu zeigen und Themen wie Korruption und Armut anzusprechen.

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Auch der Regisseur François Ozon wählte für „Frantz“ schwarz-weiße Bilder. Sein Drama spielt nach Ende des Zweiten Weltkriegs, als sich eine junge Deutsche (Beer) und ein französischer Soldat anfreunden - gegen gesellschaftliche Widerstände. „Frantz“, eine deutsche Koproduktion, wird so zu einem Appell für Vergebung. Zuletzt hatte Katja Riemann im Jahr 2003 für das Drama „Rosenstraße“ den Preis als beste Hauptdarstellerin gewonnen, 1953 siegte Lilli Palmer („Das Himmelbett“).

Den Großen Preis der Jury, die zweitwichtigste Auszeichnung, vergab die Jury an Tom Ford. Der US-Modedesigner stellte mit dem Thriller „Nocturnal Animals“ seine zweite Arbeit als Regisseur vor. Der Spezialpreis der Jury ging an die Regisseurin Ana Lily Amirpour für das Kannibalendrama „The Bad Batch“. Für das beste Drehbuch wurde Noah Oppenheim für „Jackie“ (Regie: Pablo Larraín) über die ehemalige First Lady der USA, Jackie Kennedy, ausgezeichnet.

Die Trophäe für die beste Schauspielerin ging an die US-Amerikanerin Emma Stone für ihre Leistung im Musical „La La Land“. Der Argentinier Oscar Martínez gewann für seinen Part in der Tragikomödie „El ciudadano ilustre“ über einen Literaturnobelpreisträger, der nach Jahrzehnten in seine Heimatstadt zurückkehrt.

Den Preis für die beste Regie teilten sich der Mexikaner Amat Escalante für „The Untamed“ und der Russe Andrej Kontschalowski für „Paradise“. Beides sind deutsche Koproduktionen.

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