Unzulässige Abschalttechnik : Porsche bessert Diesel-Cayenne nach
Stuttgart (dpa) - Der Autobauer Porsche ruft die rund 21 500 vom Diesel-Skandal betroffenen Geländewagen vom Typ Cayenne von übernächster Woche an zurück in die Werkstätten. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) habe das zur Prüfung vorgelegte Software-Update freigegeben, teilte Porsche mit.
Voraussichtlich vom 6. November an würden die Kunden informiert und gebeten, einen Werkstatttermin zu vereinbaren. In den Fahrzeugen vom Typ Cayenne 3,0 V6 Diesel war eine unzulässige Abschalteinrichtung bei der Abgasreinigung entdeckt worden.
Das Update dauere etwa eine Stunde und habe keinerlei Auswirkungen auf die Lebensdauer von Motor und Abgasnachbehandlungssystem, betonte das Unternehmen. Das KBA habe auch die bisherigen Angaben zu Verbrauch, Leistung und Drehmoment sowie zu Geräusch- und Kohlendioxidemissionen bestätigt. Von den europaweit 21 500 Fahrzeugen sind rund 7500 in Deutschland zugelassen.
Der Diesel-Abgasskandal belastet den gesamten VW-Konzern seit zwei Jahren. Ende Juli hatte der damalige Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) mitgeteilt, auch die VW-Tochter Porsche habe - beim Cayenne - eine illegale Abgas-Software eingesetzt. Er hatte einen Pflicht-Rückruf angeordnet. Zuvor hatte es auffällige Abgaswerte bei Audi gegeben, daraufhin wurde auch Porsche genauer in den Blick genommen. Der „Spiegel“ hatte von einem beim Tüv Nord in Auftrag gegebenen Test berichtet, bei dem zu hohe Stickoxid-Werte eines Porsche Cayenne aufgefallen seien. Ein Insider äußerte daraufhin den Verdacht, das Modell könnte eine unzulässige Abschalteinrichtung für die Schadstoffreinigung haben.