Milliardenschwerer Kraftakt gegen Athens Bankrott

Die Euro-Finanzminister geben 130 Milliarden Euro frei. Auch die privaten Gläubiger verzichten.

Brüssel. Atempause für Griechenland: Vier Wochen vor dem drohenden Staatsbankrott haben die Euro-Partner ein neues Hilfspaket für Athen geschnürt. In einer Marathonsitzung in Brüssel beschlossen die Finanzminister neue Kredithilfen von 130 Milliarden Euro.

Die privaten Gläubiger wollen zudem auf Forderungen in Höhe von 107 Milliarden Euro verzichten. Im Gegenzug verpflichtet sich Athen zu Reformen, um den gigantischen Schuldenberg zu verringern. Auch ein von Deutschland gefordertes Sonderkonto gehört dazu.

Griechenlands Ministerpräsident Lucas Papademos, bezeichnete die Einigung als ein „historisches Ereignis“. Gleichwohl gibt es noch Hürden, bis tatsächlich Geld fließen kann. Eine endgültige Entscheidung der Euro-Partner und des IWF ist im März zu erwarten.

Die Beratungen zogen sich in die Länge, weil die Wirtschaftslage Griechenlands schlimmer ist als bekannt. Das Volumen des Hilfspakets musste erhöht werden. Da die europäischen Steuerzahler nicht stärker zur Kasse gebeten werden sollten, mussten private Gläubiger auf einen größeren Teil verzichten.

Ob wirklich genügend Banken beim Schuldenschnitt mitmachen, werden erst die nächsten Wochen zeigen. Falls die Beteiligung zu niedrig ausfällt, will Griechenland private Gläubiger zum Forderungsverzicht zwingen.

Einige nationale Parlamente in den Euro-Staaten müssen dem Paket noch zustimmen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zeigte sich zuversichtlich, dass die Mehrheit der schwarz-gelben Koalition am 27. Februar im Bundestag zustimmen wird. dpa

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