Deutsche Autobauer hängen US-Schwergewichte ab

Detroit (dpa) - Deutschlands Autohersteller feiern in den USA anhaltende Verkaufserfolge. Besonders flott prescht VW voran. Die Wolfsburger konnten ihren Absatz im April um 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigern.

Einzig Chrysler konnte unter den US-Herstellern noch ansatzweise mithalten mit einem Zuwachs von 20 Prozent. Die Opel-Mutter General Motors dagegen büßte um 8 Prozent ein, bei Ford betrug der Rückgang 5 Prozent.

Die Autovermieter hätten deutlich weniger Autos abgenommen, erklärte Branchenprimus GM am Dienstag. Zudem hätten drei Verkaufstage gefehlt im Vergleich zum Vorjahresmonat. Gleichwohl sieht der Autokonzern aus Detroit die Branche auf Jahressicht deutlich im Plus. „Wir erwarten, dass die schrittweise Erholung in der Wirtschaft anhält“, erklärte GM-Verkaufschef Don Johnson am Dienstag.

GM rechnet damit, dass in den USA bis zum Jahresende branchenweit 14,0 bis 14,5 Millionen Wagen verkauft werden. Das ist eine halbe Million mehr als bislang erwartet - und läge deutlich über den 12,8 Millionen Autos des Vorjahres.

Zu den Gewinnern auf dem wichtigen Automarkt zählte auch Mercedes-Benz, deren Nobelkarossen und Sprinter-Transporter sich im April um 24 Prozent besser verkauften. Audi legte um 15 Prozent zu, die Marke BMW um 12 Prozent und Porsche um 8 Prozent. Damit lagen die deutschen Hersteller allesamt über dem Schnitt. Nach einer noch unvollständigen Erhebung der Fachzeitschrift Automotive News wuchs der Gesamtmarkt um 3 Prozent.

Seit Monaten steigen die Verkäufe in den USA, wohingegen sich die Europäer angesichts der Schuldenkrise zurückhalten. Ein Grund für den Aufschwung in Übersee: In den Vereinigten Staaten sinkt die Arbeitslosigkeit und die Menschen haben wieder mehr Geld zur Verfügung. VW profitiert besonders davon, weil der Konzern seinen günstigen US-Passat herausgebracht hatte. Neben dem kleineren Jetta ist dies nun der Verkaufsschlager.

Von den absoluten Stückzahlen her spielen die großen US-Autobauer allerdings in einer anderen Liga als ihre deutschen Rivalen - trotz aller Zuwächse. GM kam auf 213 400 verkaufte Wagen, Ford auf 174 000 und Chrysler auf 141 200. Zum Vergleich: VW wurde 37 500 Autos los, die Premiumhersteller liegen noch darunter.

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