Deutsche Kombinierer viermal auf dem Podest

Ramsau (dpa) - Die vorweihnachtliche Bescherung für Bundestrainer Hermann Weinbuch hätte kaum reichlicher ausfallen können. Mit vier Podestplätzen beschenkten ihn seine Athleten in Ramsau beim letzten Weltcup vor Weihnachten.

„Jetzt fehlt nur noch der erste Saisonsieg“, stellte Weinbuch „total zufrieden“ fest. Nach den Plätzen zwei und drei für Björn Kircheisen und Johannes Rydzek am Samstag legten Tino Edelmann und Eric Frenzel 24 Stunden später mit den gleichen Platzierungen nach.

Beide Tagessiege im Kombinierer-Zentrum am Fuß des Dachsteins gingen an den Steirer Mario Stecher. „Es ist verrückt. Seit dem zweiten Platz bei der WM 1999 habe ich in Ramsau vergeblich um Stockerlplätze gekämpft. Jetzt gewinne ich gleich zweimal“, jubelte der 33 Jahre alte Österreicher.

„Er war hier der Beste. Aber meine Mannschaft hat auch deutliche Fortschritte bewiesen. Am beiden Tagen kamen unsere vier derzeit klar Besten unter die ersten Elf. Das gibt für die WM Auftrieb“, sagte Weinbuch. „Dabei fehlt uns derzeit noch etwas Spitzigkeit. Die Reserven sieht man vor allem auf der Schanze“, analysierte der Bundestrainer.

Am Samstag hatte der Johanngeorgenstädter Kircheisen mit dem weitesten Sprung des Tages die Basis für Platz zwei vor Rydzek (Oberstdorf) gelegt. Für beide war es das beste Saisonergebnis, für den vor einer Woche 19 Jahre alt gewordenen Allgäuer Junior sogar das beste seiner Laufbahn. Am Sonntag stürmte der Zella-Mehliser Edelmann - Achter am Vortag - vom 20. Platz aus dem Springen noch auf den zweiten Platz nach vorn und erstmals im nacholympischen Winter zur Siegerpräsentation.

Hinter ihm rang Frenzel (Oberwiesentahl) wie tags zuvor Johannes Rydzek den Weltcup-Spitzenreiter Jason Lamy Chappuis (Frankreich) im Kampf um Rang drei nieder. Rydzek schaffte mit Rang fünf am Sonntag erneut einen Spitzenplatz und Kircheisen kämpfte sich mit der zweitbesten Laufzeit des gesamten Feldes vom Platz 37 auf Rang elf nach vorn.

„Läuferisch bin ich in sehr guter Form. Das Material stimmte auch. Kompliment an die Techniker“, sagte Edelmann. Zudem seien seine Sprünge besser geworden. „Obwohl ich noch nicht auf dem Niveau bin, dass ich schon mal hatte. Der Sprung heute war gut, von der Bewegung und der Technik her, aber noch nicht überragend“, erklärte der Thüringer. „An beiden Tagen mit zwei aufs Podest, das muss uns erst mal jemand nachmachen“, sagte er selbstbewusst.

Für Rydzek kamen die besten Ergebnisse seiner Laufbahn überraschend. „Völlig unerwartet war, dass ich mich im Kampf um Platz drei gegen den Olympiasieger und Supersprinter Jason Lamy Chappuis behaupten konnte“, meinte der Oberstdorfer. Während mit Frenzel, Edelmann, Kircheisen und Rydzek ein Quartett bereits als WM-Starter feststeht, sucht der Bundestrainer bei den Weltcups im Januar noch ein oder zwei weitere Mitglieder für sein Oslo-Aufgebot.

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