Blum gibt Vollgas: Mit 6,56 Sekunden nahe am Rekord

Chemnitz (dpa) - Zwei Wochen vor den deutschen Hallen-Meisterschaften hat Sprint-Ass Christian Blum beim Chemnitzer Leichtathletik-Meeting für Aufsehen gesorgt: Der 27-Jährige vom TV Wattenscheid besiegte über 60 Meter in 6,56 Sekunden sogar Hallen-Weltmeister Richard Kilty aus Großbritannien.

Blum verfehlte den 27 Jahre alten deutschen Rekord des Berliners Sven Matthes nur um 3/100 Sekunden. Top-Favorit Kilty musste sich im A-Finale nur um eine Hundertstelsekunde geschlagen geben. Dritter wurde Blums Vereinskollege Julian Reus (6,60), der vor den nationalen Titelkämpfen ebenfalls in Topform ist. Als erster deutscher Sprinter unterbot Blum damit in dieser Wintersaison die 6,60-Sekunden-Marke. In der europäischen Bestenliste rückte er auf den dritten Platz vor. Die Norm für die Hallen-EM Anfang März in Prag (6,66) haben Blum, Reus und der Berliner Lucas Jakubczyk bereits erfüllt.

Derweil hat Stabhochsprung-Weltrekordler Renaud Lavillenie seinen Höhenflug fortgesetzt. Der Franzose überquerte in Nevers 6,01 Meter und stellte damit eine Weltjahresbestleistung auf. Vergebens versuchte sich der Olympiasieger an 6,17 Meter. Im vergangenen Jahr hatte er in Donezk die 6,16 Meter übersprungen und damit Sergej Bubkas Weltrekord überboten.

Das 16. Stabhochsprung-Meeting im Potsdamer Sterncenter gewann der Pole Piotr Lisek. Der 22-Jährige überquerte 5,80 Meter. Nach mehr als einem Jahr ohne Wettkampf meldete sich der Leverkusener Carlo Paech als Dritter mit der persönlichen Bestleistung von 5,65 Metern zurück. Der 22-Jährige erfüllte damit als erster deutscher Stabartist die EM-Norm.

Der Amerikaner Ryan Whiting hat ein erstes starkes Zeichen an Freiluft-Weltmeister David Storl. Beim Hallen-Grand-Prix-Meeting in Boston gewann der Vize-Weltmeister von 2013 am Samstag mit 21,43 Meter - so weit kam noch kein Kugelstoßer in diesem Jahr. Im Vorjahr war der 1,92 Meter große und 134 Kilogramm schwere Hüne aus Harrisburg/Pennsylvania Hallen-Weltmeister geworden. Er gilt bei der WM im August in Peking als einer der großen Herausforderer Storls. Der Chemnitzer hat nach einer Knie-Operation noch Trainingsrückstand, will aber bei den Meisterschaften in Karlsruhe antreten.

Beim 60-Meter-Rennen richteten sich die Augen der mehr als 3000 Zuschauer auf die Bahnen vier und fünf, wo die favorisierten Michael Rodgers (USA) und Asafa Powell (Jamaika) in ihren knallgelben Oberteilen liefen. Den Sieg sicherte sich jedoch Trell Kimmons: Der US-Amerikaner sprintete bei seinem Saisondebüt in 6,51 Sekunden vor Powell (6,52) und Rodgers (6,53) zum Sieg.

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