Heinevetter bleibt bis 2018 bei den Füchsen

Berlin (dpa) - Die spannendste Personalfrage der Handball-Bundesliga ist geklärt: Nationaltorhüter Silvio Heinevetter bleibt dem Bundesligisten Füchse Berlin treu.

Der 28-Jährige unterschrieb am Mittwoch unmittelbar vor dem ersten Playoff-Spiel um den Einzug in die Champions League gegen den HSV Hamburg einen neuen Fünfjahresvertrag in der Hauptstadt. Zuletzt hatten sich sowohl die Berliner als auch der Königsklassensieger aus der Hansestadt um den extrovertierten Schlussmann bemüht. Zwischen den Vereinschefs beider Vereine war ein heftiger Disput entbrannt.

„Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich ein Teil des Ganzen sein möchte und etwas mit aufbauen will. Ich glaube an das Potenzial der Füchse-Familie, daher war auch für mich die lange Laufzeit die logische Konsequenz“, sagte der 28 Jahre alte Heinevetter, dessen ursprünglicher Kontrakt bei den Füchsen im Sommer 2014 ausgelaufen wäre. Seit dem Jahr 2009 steht er in der Hauptstadt zwischen den Pfosten und bildet mit dem Tschechen Petr Stochl eines der besten Torhüter-Gespanne der Bundesliga. „Wir sind stolz, dass sich Silvio für die Füchse-Familie und damit für eine nachhaltige Lösung und ein schlüssiges Gesamtkonzept entschieden hat“, sagte Berlins Präsident Frank Steffel.

Der in Bad Langensalza geborene Heinevetter gilt als schillernste Persönlichkeit des deutschen Handballs - nicht zuletzt wegen seiner Beziehung zu Schauspielerin Simone Thomalla. Für die Nationalmannschaft bestritt er bislang 99 Länderspiele. Bevor er zu den Füchsen wechselte, spielte er für den 1. SV Concordia Delitzsch (2. Liga) und den SC Magdeburg (Bundesliga). „Es ist normal, dass auch andere Vereine Interesse zeigen. Entscheiden muss man das jedoch selbst im engsten Kreis. Daher habe ich mir auch die Zeit für die Entscheidung genommen“, erklärte der gebürtige Thüringer.

Heinevetter, der als Hobby Skat angibt, ist eines der Gesichter des Berliner Sports. Mit seinen langen Haaren und dem Vollbart erinnert er an einen kanadischen Holzfäller. Und genau das lieben die Berliner so an ihrem „Heine“. Er wirkt authentisch. Seine Aussagen geben keine Interpretationsspielräume - und sein Spiel als Torwart ist spektakulär.

„Er weiß, was er an Berlin hat. Er passt in die Stadt - wie nur wenige andere Sportler. Er ist ein ostdeutscher Junge, er ist mittlerweile ein Berliner Junge“, hatte zuletzt Füchse-Präsident Steffel erklärt und im Tauziehen um den Schlussmann dem HSV Hamburg Mäzenatentum vorgeworfen: „Wenn sich Silvio für ein doppeltes oder deutlich höheres Gehalt entscheidet, dann wird er nach Hamburg gehen.“ HSV-Präsident Matthias Rudolph wiegelte ab: „Das ist ein hanebüchener Schwachsinn“. Nun ist die Entscheidung gefallen - Heinevetter bleibt in Berlin.

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