Pferdesport: Noch Hoffnung auf Isabell Werth als Teilnehmerin

Nach dem Dopingskandal um die Reiterin betonen die Veranstalter des Schlosspark-Turniers, dass andere hochkarätige Reiter dabei sind. Es soll verstärkt Doping-Tests geben.

Mönchengladbach. Wenige Tage vor dem Start des CHIO in Aachen platzte die Bombe und wirft auch ein wenig Schatten auf das Schlosspark-Turnier in Wickrath:

Isabell Werth, seit vielen Jahren Stammgast beim Schlosspark-Turnier, wurde wegen Dopings vom Weltverband der Reiter suspendiert, weil eine Probe bei ihrem Pferd Whisper positiv getestet wurde.

Die Organisatoren des Wickrather Turniers geben zu, dass sie zunächst durchaus "ein mulmiges Gefühl" deswegen hatten. In erster Linie, weil dadurch das ohnehin angeknackste Image des Reitsports weiter Schaden nimmt.

"Das ist natürlich keine gute Nachricht. Sie lässt den Reitsport noch tiefer stürzen", sagt Ilja Waßenhoven, sportfachlicher Leiter der Veranstaltung. Er glaubt aber nicht, dass der Werth-Skandal am Prestige des Wickrather Turniers kratzen kann. "Wir haben schon vorher festgelegt, verstärkt Dopingkontrollen vornehmen zu lassen."

Werth kann nicht beim CHIO in Aachen reiten, könnte es aber in Wickrath schon. Denn die Juristin aus Rheinberg ist international suspendiert, darf national aber durchaus weiterreiten.

Waßenhoven geht davon aus, dass die fünffache Olympiasiegerin trotz der gegenwärtigen Situation und dem Rummel um ihre Person beim Wickrather Schlosspark Turnier in den Sattel steigt. "Und viele ihrer Fans halten weiter zu ihr", sagt er.

Die Hoffnung der Organisatoren, dass Werth mit dabei ist, ist da. "Falls sie aber nicht reitet, haben wir hochkarätige Reiter, die diese Lücke sportlich füllen können", urteilt Waßenhoven. Es sind Starter aus 15 Nationen dabei, von denen viele in der Weltrangliste weit oben zu finden sind.

"Es ist gar nicht nötig, das Schlosspark-Turnier an einem einzelnen Sportler festzumachen", sagt Eventorganisator Marco Rothermel. "Bereits 2008 mussten wir auf Isabell verzichten, da ihre Pferde wegen der Olympischen Spiele zu diesem Zeitpunkt in Quarantäne waren." Die Abendveranstaltung sei trotzdem ausverkauft gewesen.

Teilnehmen werden in diesem Jahr zum Beispiel Emma Hindle, die Olympia-Siebte von 2008, Catharine Haddad, Michael Klimke, Carola Koppelmann, Heiner Schiergen oder Anna-Katharina Lüttgen.

An den Start geht auch Georgina Bloomberg. Die Tochter des Bürgermeisters von New York, Michael Bloomberg, sitzt seit vielen Jahren sicher im Springsattel.

Sie ist Nummer 121 der Weltrangliste und derzeit in Europa auf großer Turniertour. Die US-Amerikanerin will 2012 zum Olympiateam gehören und holte sich dazu deutsches Knowhow, bei Bundestrainer Dietmar Gugler.

Beim Jump & Drive, bei dem ein Fahrer in einem Auto und ein Springreiter auf seinem Pferd zusammen als Team eine Prüfung absolvieren, machen Musiker Joey Kelly und der Fernsehmoderator Mola Adebisi mit.

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