Designierter Führungsspieler

Für Thorben Marx geht es bei der Borussia um einen weiteren Schritt nach vorn.

Bad Blankenburg. Die gut gepflegten Trainingsplätze der Landessportschule in Bad Blankenburg sind für Thorben Marx kein unbekanntes Terrain. "Ich war früher schon öfter in der Saisonvorbereitung hier", erzählt der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler, der über die Stationen Stern Marienfelde, Hertha Zehlendorf, Hertha BSC und Arminia Bielefeld ablösefrei den Weg zur Gladbacher Borussia gefunden hat.

Marx ist kein Neuling im Profigeschäft, weiß daher, wie sich ein designierter Führungsspieler im Trainingslager zu präsentieren hat: "Ich bin nicht zur Borussia gekommen, um auf der Bank zu sitzen. Ich will mich hier in Thüringen so schnell wie möglich in die Mannschaft integrieren", sagt der selbstbewusste Wunschspieler des neuen Cheftrainers Michael Frontzeck.

Beide kennen sich aus der gemeinsamen Zeit bei Arminia Bielefeld. Das gute Verhältnis zu Frontzeck war auch einer der Gründe, weshalb sich Marx für einen Wechsel an den Niederrhein und gegen die Konkurrenz aus Frankfurt und Hannover entschieden hat. "Der Trainer spielt sicher auch eine Rolle, aber Gladbach ist einer der größten Traditionsvereine in Deutschland mit einer beeindruckenden Fangemeinde. Ich freue mich schon jetzt auf die Stimmung im Borussia-Park", sagt der ehemalige U-21-Nationalspieler, ehe er mit einem smarten Lächeln ergänzt: "Ich weiß, was in Gladbach von mir erwartet wird und ab sofort wird auch für mich das Spiel des Jahres das gegen Köln sein."

Bei Absteiger Bielefeld zählte Marx zu den wenigen Spielern, die solide und konstante Leistungen ablieferten. Er kann im Mittelfeld als Schalterspieler auf einer Halbposition eingesetzt werden oder auch defensiver in einer Doppelsechs.

"Thorben soll der Mannschaft mit seiner Erfahrung mehr Stabilität verleihen. Er hat nach seinem Kreuzbandriss eine tolle Entwicklung gemacht und in Bielefeld überzeugt. Ich erwarte mir einiges von ihm", legt Borussias Sportdirektor Max Eberl im Gespräch mit der WZ die Gründe für den Zwei-Jahres-Vertrag dar.

Von der neu formierten Borussia hält Marx schon jetzt große Stücke: "Es steckt Potenzial in der Mannschaft. Ich weiß, worauf es ankommt. Man kann schon jetzt einiges erkennen, weshalb ich zuversichtlich bin, dass wir nicht bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern müssen."

Nach der Rückkehr aus Thüringen will Marx, der sich auf seiner Homepage noch im Jersey der Arminia präsentiert, schleunigst ein ganz wichtiges Projekt zum Abschluss bringen. "Ich bin in Gladbach auf der Suche nach einem Haus für meine Familie und mich. Bislang noch ohne Erfolg", berichtet der Rechtsfuß, der bei der Borussia allen Kritikern beweisen will, dass das ungeschriebene Bundesliga-Gesetz "Hole keinen Spieler von einem Absteiger" aus seiner Sicht "völliger Blödsinn" ist.

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