Abstiegskampf: Borussia kämpft sich zurück

Nach dem 1:0-Sieg gegen den FC Schalke 04 auf den 15. Rang vorgerückt. Jetzt geht es nach Cottbus.

Mönchengladbach. Es ist dieser eine Moment, der den Ausgang einer ganzen Saison entscheiden kann. Und womöglich haben sie in Gladbach diesen Augenblick am Sonntag Nachmittag erlebt.

Roberto Colautti sorgte in der letzten Spielminute gegen Schalke 04 dafür, dass die Hoffnung auf den Klassenerhalt rund um den Borussen-Park nicht bereits erloschen ist. Nach einem zielgenauen Pass von Oliver Neuville verwandelte der Israeli völlig freistehend in letzter Sekunde zum 1:0 (0:0)-Sieg für die Borussia. Und dieser Treffer wirkte wie eine Erlösung.

"Das Tor war für uns eine große Erleichterung gerade mit Blick auf das Spiel in Cottbus", sagte Marko Marin, und sein Grinsen schien nicht enden zu wollen. Schließlich war dieser Sieg vor allem für ihn selbst eine persönliche Genugtuung. Denn der Mittelfeldspieler hätte gut und gerne der Unglücksvogel des Spiels werden können.

Wie aus dem Nichts erhielten die Gladbacher in der ersten Hälfte einen Elfmeter zugesprochen, als Rafinha völlig unmotiviert Alexander Baumjohann umschubste. Marin trat zum Elfmeter an, schoss aber so unplatziert, dass Manuel Neuer im Schalker Tor nahezu problemlos parieren konnte (22.).

Davor und auch in den Minuten danach im ersten Durchgang funktionierte bei der Borussia fast nichts. "Die Art, wie wir da aufgetreten sind, lässt selbst den gutwilligen Zuschauer zu der Auffassung gelangen: Mensch, da geht was schief", sagte Trainer Hans Meyer fast entschuldigend.

Tatsächlich waren die Schalker körperlich robuster und spielstärker. Aber zum Glück für die Gladbacher agierten sie vor dem gegnerischen Tor genauso unkonzentriert wie schon in der gesamten Saison. "Unsere engagierte Leistung ist nicht belohnt worden. Wir wollten den Sieg und laufen am Ende in einen Konter", sagte Schalkes Interimstrainer Mike Büskens mit brüchiger Stimme.

Die Saison ist für die Westfalen spätestens mit dieser Partie beendet, den internationalen Wettbewerb werden sie sich im Fernsehen anschauen müssen. Manuel Neuer brachte es später auf den Punkt. "Der Zug für den Europapokal ist damit abgefahren", sagte der Torhüter. Zu allem Überfluss musste Christian Pander mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden, die Saison könnte für ihn bereits beendet sein.

Die Gladbacher haben sich durch eine Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte, auch wenn sie in der gesamten Spielzeit nur zweimal auf das gegnerische Tor geschossen haben, wieder eine gute Ausgangsposition geschaffen. "Wir haben wieder für Gleichheit im Abstiegskampf gesorgt", sagte Hans Meyer und er war noch immer schweißgebadet.

Der Borussen-Trainer dürfte ahnen, dass sich sein Team steigern muss, wenn es bei Energie Cottbus gewinnen will. Sportdirektor Max Eberl blickte selbstbewusst nach vorne: "Wir wissen, was uns in Cottbus erwartet, und werden das Herz in die Hand nehmen. Wir sind jedenfalls froh, dass wir es wieder selbst in der Hand haben, in der Bundesliga zu bleiben."

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