Eishockey-WM: Trotz beherztem Kampf nur ein Punkt in zwei Spielen

1:2 gegen Weißrussland nach Verlängerung. Beim 2:3 gegen Russland auf Augenhöhe.

Köln. Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat ihren beherzten Kampf gegen Russland teuer bezahlen müssen. Mit 1:2 (0:1, 0:0, 1:0) nach Verlängerung verlor sie nur 24 Stunden später am Sonntagabend gegen Weißrussland bei der WM auch das zweite von drei Zwischenrundenspielen und steht nun am Dienstag gegen die Slowakei unter Siegzwang, um ins Viertelfinale einziehen zu können. Zuletzt stand eine deutsche Mannschaft vor sieben Jahren unter den letzten Acht bei einer WM.

Vor 11748 Zuschauern in der KölnArena geriet das DEB-Team gegen Weißrussland durch Andrei Mikhalev früh in Rückstand (7.). Den deutschen Spielern fehlte zwar spürbar die Kraft, doch der Wille war umso größer und wurde 53 Sekunden vor Schluss mit dem Ausgleich durch Lokalmatador Marcel Müller belohnt. Der Treffer brachte der deutschen Mannschaft immerhin einen wichtigen Punktgewinn. 14Sekunden vor Ende der Extrazeit schloss Alexei Kalyuzhny einen Konter zum Siegtor der Weißrussen ab.

Einen Tag zuvor hatten die Gastgeber die Russen mächtig geärgert, standen kurz vor einer Sensation und am Ende doch mit leeren Händen da. Gegen das mit elf Profis aus der NHL angetretene Starensemble, das noch auf die erst am Vormittag eingetroffenen Alexander Malkin und Sergej Gontschar (beide Pittsburgh) verzichtet hatte, fehlte nicht viel an einer großen Überraschung. Die DEB-Auswahl zeigte keinen Respekt vor den großen Namen und besaß sogar die klareren Torchancen. Doch nur zwei der 34Schüsse fanden den Weg ins Tor. "Wir haben auf Augenhöhe gespielt und hatten mehrere hochkarätige Chancen. Nur die Russen haben ihre besser genutzt", sagte Kreutzer.

Ilja Kowaltschuk (15./New Jersey) und Nikolai Kulemin (27./Toronto) schossen die Russen mit 2:0 in Front, alles schien den normalen Gang zu nehmen. Doch die deutsche Auswahl resignierte nicht, spielte mutig nach vorne und wurde belohnt. Der überragende Verteidiger Christian Ehrhoff verkürzte bei seinem ersten Einsatz bei dieser WM eine Sekunde vor Ende des Mitteldrittels auf 1:2, Alexander Barta (54.) hielt die Hoffnungen mit dem 2:3 (54.) aufrecht, nachdem Alexander Owetschkin (50.) eine erneute Zwei-Tore-Führung herausgeschossen hatte. Selbst der Trainer des Gegners fand für die Leistung der couragierten Deutschen anerkennende Worte. "Sie haben ein großes Herz, sie arbeiten hart und geben immer alles", sagte Wjatscheslaw Bykow.

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