Angriff auf Geburtsklinik Klinik in Mariupol: Selenskyj spricht von Lügen im russischen Fernsehen

Mariupol · Der ukrainische Präsident weist Vorwürfe aus Russland zurück. Im russischen Fernsehen seien Lügen über die Klinik in Mariupol verbreitet worden.

 In Mariupol ist eine Klinik angegriffen worden.

In Mariupol ist eine Klinik angegriffen worden.

Foto: dpa/Evgeniy Maloletka

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat russische Vorwürfe zurückgewiesen, dass ultraradikale Kämpfer in einer Geburtsklinik in Mariupol stationiert gewesen seien. „Die Russen wurden (im Fernsehen) damit belogen, dass angeblich in dem Krankenhaus keine Patienten und in dem Geburtshaus keine Frauen und Kinder waren“, sagte er am Donnerstag in einer Videobotschaft. Das sei alles „Lüge“. Bei einem russischen Angriff auf das Objekt seien drei Zivilisten getötet und 17 verletzt worden.

„Das sind Kinder, Frauen, medizinische Mitarbeiter“, sagte der Staatschef. Die „Propagandisten“ im russischen Fernsehen würden zur Verantwortung gezogen.

Am Mittwoch war das Gelände einer Klinik in der Hafenstadt Mariupol wohl aus der Luft bombardiert worden. Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte am Donnerstag gesagt, in der Klinik sei kein medizinisches Personal, sondern ein Lager ultraradikaler Kämpfer. Darüber habe Moskau am 7. März die Vereinten Nationen informiert.

Selenskyj äußerte sich ebenfalls zu Bemühungen, humanitäre Korridore unter anderem nach Mariupol einzurichten. „Die russischen Truppen haben bereits eine humanitäre Katastrophe in der Ukraine geschaffen“, sagte er. Das sei Teil des russischen Plans. „Sie wollen unsere Menschen erniedrigen, damit sie auf Knien Brot und Wasser aus den Händen der Besatzer nehmen.“ Dabei würden Mariupol und Wolnowacha im Donezker Gebiet so blockiert, dass Menschen nur Richtung Russland fliehen können.

(dpa)
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