Politik : Warum die Alten bei Wahlen immer einflussreicher werden
Das Statistische Bundesamt veröffentlicht detaillierte Daten zur Bundestagswahl im vergangenen Herbst.
Berlin. Die Bundestagswahl ist zwar schon ein paar Monate her. Das Statistische Bundesamt hat aber noch einmal genauer hingeschaut und interessante Erkenntnisse zur Wahlbeteiligung, zum Wahlverhalten und zur Wählerschaft gewonnen. Nachfolgend die wichtigsten Punkte aus der Datensammlung:
Die 30- bis 59-Jährigen stellten bei der Bundestagswahl am 24. September 2017 mit knapp 49 Prozent fast die Hälfte der Wahlberechtigten. Gut jeder dritte Wahlberechtigte, immerhin 22,4 Millionen Menschen, war älter als 60. Dagegen machte die jüngere Generation der 18- bis 29-Jährigen mit 9,2 Millionen Menschen nur ein Sechstel (14,8 Prozent) der Wahlberechtigten aus. Zum Vergleich: Bei der Wahl 1990 war nur etwa jeder vierte Wahlberechtigte älter als 60, der Anteil der unter 30-Jährigen lag bei 23 Prozent. Der demografische Wandel schlägt also auch bei der Wählerschaft immer stärker durch.
Unter den 60- bis 69-Jährigen lag die Wahlbeteiligung bei stolzen 81 Prozent. Bei den Erstwählern waren es nur knapp 70 Prozent. Insgesamt gaben 76,2 Prozent ihre Stimme ab, die 19- bis 39-Jährigen unterdurchschnittlich und die 40- bis 69-Jährigen überdurchschnittlich. „Berücksichtigt man noch die demografische Entwicklung, wird deutlich, dass das politische Einflusspotenzial der älteren Wahlberechtigten weiter steigt“, sagte Bundeswahlleiter Georg Thiel.