dpa-Nachrichtenüberblick Politik

Frankreich unter Schock: Mindestens 120 Tote bei Terrorserie in Paris

Paris (dpa) - Bei einer beispiellosen Terrorserie in Paris mit mehreren fast zeitgleichen Anschlägen sind mindestens 120 Menschen getötet worden. Mehr als 200 wurden zum Teil schwer verletzt. Die Attentäter schossen am Abend an verschiedenen Orten der französischen Hauptstadt wild um sich und zündeten mehrere Bomben. Allein in der Konzerthalle „Bataclan“ richteten sie ein Massaker mit mindestens 80 Toten an. Vier Tote gab es in der Nähe des Stadions Stade de France, wo gerade das Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Frankreich stattfand.

Hollande verhängt Ausnahmezustand

Paris (dpa) - Frankreichs Präsident François Hollande hat wegen der Anschlagsserie an mehreren Orten in Paris den Ausnahmezustand verhängt. Zugleich kündigte er in einer Stellungnahme aus dem Elysée-Palast die Schließung der Grenzen an. Hollande wird wegen der Anschlagsserie nicht am G20-Gipfel wichtiger Industrie- und Schwellenländer teilnehmen. Das teilte der Elysée-Palast am Morgen mit. Das Spitzentreffen soll morgen im türkischen Badeort Antalya beginnen. Hollande habe für heuet Morgen einen Verteidigungsrat einberufen, um über Sicherheitsfragen zu beraten.

IS-Anhänger bejubeln auf Twitter Terrorserie in Paris

Paris (dpa) - Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat und anderer extremistischer Gruppen haben die neue Terrorserie in Paris auf Twitter bejubelt. „Nach den französischen Verbrechen in Mali und der Bombardierung in Syrien und im Irak hat der Kampf jetzt begonnen“, hieß es in einem Tweet. Andere Sympathisanten drückten ihre Hoffnung aus, dass sich der IS zu den Anschlägen bekennt. Eine offizielle Erklärung der Miliz oder anderer Dschihadisten zu der Anschlagsserie gibt es bisher nicht. Der IS hatte Mitte März in einer Audiobotschaft mit Anschlägen in Washington, London, Paris und Rom gedroht.

Merkel, Gauck und andere Politiker erschüttert über Attacken in Paris

Berlin (dpa) - Bundespräsident Joachim Gauck, Kanzlerin Angela Merkel und andere führende deutsche Politiker haben Frankreich nach den tödlichen Attentaten von Paris Solidarität versprochen. In den nächsten Tagen dürfte eine politische Debatte über die Sicherheitsvorkehrungen in Deutschland und den Kampf gegen den Terrorismus folgen. Merkel will sich um 9.00 Uhr im Kanzleramt in Berlin zu den Vorgängen in der französischen Hauptstadt äußern. Gauck sagte laut einer Mitteilung: „Ich bin tief erschüttert angesichts der Nachrichten, die uns aus Frankreich erreichen.

Deutsche Behörden analysieren nach Attacken in Paris Sicherheitslage

Berlin/Paris (dpa) - Deutsche Sicherheitsbehörden analysieren nach den Attentaten mit mehr als 100 Toten in Paris die Gefährdungslage in der Bundesrepublik. „Deutschland steht unverändert im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus“, erklärte das Bundesinnenministerium am frühen Morgen in Berlin. Die Sicherheitsbehörden stünden mit den französischen Sicherheitsbehörden im engen Austausch. Innenminister Thomas de Maizière habe seinem französischem Amtskollegen jegliche Unterstützung angeboten - darunter war auch Hilfe durch deutsche Spezialkräfte.

New York leuchtet für Paris blau-weiß-rot

New York (dpa) - Aus Solidarität mit Paris leuchtet New York blau-weiß-rot. Mehrere Gebäude änderten am späten Abend spontan ihre Beleuchtung und strahlten in den Farben der französischen Nationalflagge. Darunter war auch das One World Trade Center. Der auch Freedom Tower genannte Turm steht an der Stelle der am 11. September 2001 bei einem islamistischen Anschlag zerstörten Türme des World Trade Centers.

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