Im Stadtlärm zwitschern Kohlmeisen höher
Washington (dpa) - Um sich im Lärm der Städte bei ihren Partnerinnen Gehör zu verschaffen, singen männliche Kohlmeisen ihre Lieder in einer höheren Tonlage.
Dies macht sie bei den Weibchen scheinbar weniger attraktiv, berichten niederländische Forscher in den „Proceedings“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften. An lauten Standorten könne die erzwungene Veränderung so womöglich den Fortpflanzungserfolg der Vögel schmälern.
Lärm ist in Städten und deren unmittelbarer Umgebung alltäglich. Zahlreiche Untersuchungen haben bereits gezeigt, dass die Geräusche von Straßen, Flughäfen oder Industriegebieten nicht nur viele Menschen plagen, sondern sich auch negativ auf die Kommunikation vieler Tierarten auswirken.
Vögel wie die Kohlmeisen haben besonders damit zu kämpfen, dass ihre Gesänge nicht mehr gehört werden. Denn ein Großteil des menschlichen Lärms ist eher tieffrequent - und damit in dem Klangbereich, in dem die männlichen Vögel um ihre Weibchen werben. Gerade der tiefe Gesang sei für die Weibchen scheinbar attraktiv, da er eine robuste Verfassung des Sängers signalisiere, heißt es in der Studie. Außerdem übertrage er sich gut durch die Vegetation und vermutlich auch in die Nisthöhlen hinein.