Forscher lösen Rätsel um den Schwarzen Tod
Tübingen (dpa) - Forscher haben den Auslöser für den Schwarzen Tod gefunden, der als größte Epidemie der Menschheitsgeschichte gilt. Das Pest-Bakterium Yersinia pestis sei zweifelsfrei für die verheerende Seuche verantwortlich, berichten Forscher um den Tübinger Archäologen Johannes Krause.
Der Schwarze Tod sei somit eine Pest-Epidemie gewesen, und nicht wie zuletzt angenommen ein Ebola ähnliches Fieber, teilte die Universität Tübingen am Dienstag mit. Der Seuche waren vor rund 650 Jahren etwa 25 Millionen Menschen und damit ein Drittel der europäischen Bevölkerung zum Opfer gefallen.
Auf die Spur des Bakteriums kamen die Forscher, als sie das Erbgut von 109 Skeletten aus dem 14. Jahrhundert auf einem Londoner Friedhof untersuchten. Dabei sei ein wichtiger Teil der DNA von Yersinia pestis entziffert worden. Weil der Friedhof nur genutzt wurde, während der Schwarze Tod in Europa wütete, sei das Pest-Bakterium somit eindeutig als Auslöser der Epidemie identifiziert worden. Die Studie, an der auch Wissenschaftler aus den USA, Kanada und Großbritannien beteiligt waren, ist in den „Proceedings“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS) veröffentlicht.