Peter Gauweiler: Der Querkopf

Der streitbare 60-Jährige ist CSU-Außenseiter, Einzelkämpfer, Solist und wir auch "schwarzer Peter" genannt.

Peter Gauweiler, CSU-Bundestagsabgeordneter, bezeichnet sich selbst als Querkopf. Dies ist nur eine von vielen Umschreibungen für den streitbaren 60-Jährigen: CSU-Außenseiter, Einzelkämpfer, Solist und "schwarzer Peter" wird er genannt. Am Dienstag hat er vor dem Bundesverfassungsgericht einen Teilsieg errungen: Karlsruhe entschied, dass Deutschland den EU-Reformvertrag vorerst nicht ratifizieren darf.

Gauweiler war früher "Ziehkind" des CSU-Übervaters Franz Josef Strauß. 1986 wurde er Staatssekretär im bayerischen Innenministerium. In dieser Zeit kam er mit der markigen Forderung nach Aids-Zwangstests für Homosexuelle bundesweit in die Schlagzeilen. 1990 wurde er Umweltminister. Doch schon vier Jahre später musste er nach der "Kanzlei-Affäre" um die angebliche Verquickung privater und politischer Interessen seinen Hut nehmen. Der Anwaltsgerichtshof stellte später nichts Unrechtmäßiges fest.

Gauweiler fristet seither ein Außenseiter-Dasein in der CSU sowie im Bundestag, in den er 2002 erstmals gewählt wurde. Dort isolierte er sich 2003 mit seinem strikten Nein zum Irak-Krieg. Respektiert wird er aber über Parteigrenzen hinweg.

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