Seit Jahren gefordert Papst will geheime Vatikan-Archive aus der Nazi-Zeit öffnen

Rom · Papst Franziskus hat die Öffnung geheimer Vatikan-Archive aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs angekündigt. Dies könnte neue Erkenntnisse zur Haltung des Vatikans während des Zweiten Weltkriegs bringen.

 Papst Franziskus.

Papst Franziskus.

Foto: dpa/Giuseppe Lami

Der Schritt sei für den 2. März 2020 geplant, sagte Franziskus am Montag im Vatikan. Zahlreiche Wissenschaftler fordern seit Jahren die Öffnung der Archive aus der Zeit des Pontifikats von Pius XII. (1939-1958), um nachforschen zu können, weshalb sich der Papst damals nicht vehementer gegen den Massenmord durch die Nazis an den Juden wandte.

„Die Kirche hat keine Angst vor der Geschichte“, sagte Franziskus. Pius XII. habe die katholische Kirche „zu einem der traurigsten und dunkelsten Momente des 20. Jahrhunderts“ angeführt. Die „seriöse und objektive historische Forschung“ werde ein „gerechtes Licht, mit angemessener Kritik“, auf das Agieren seines Vorgängers werfen.

 Diese undatierte Aufnahme zeigt Papst Pius XII.

Diese undatierte Aufnahme zeigt Papst Pius XII.

Foto: dpa/Files

Die Entscheidungen von Pius XII. könnten durch „einige als Zurückhaltung“ gedeutet werden, sagte Franziskus weiter. Doch sein Vorgänger habe während des Zweiten Weltkriegs versucht, „die kleine Flamme der humanitären Initiativen, der versteckten aber aktiven Diplomatie“, am Brennen zu halten.

(AFP)
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