Michael Müller: der Unbeliebte

Michael Müller hat bisher ein relativ unauffälliges Leben geführt, was mit diesem Namen nicht wirklich schwer fällt. Aber dieser Müller ist Sportdirektor des deutschen Ruder-Verbandes und damit verantwortlich für den deutschen Ruderachter.

Das macht die Sache zum Problem. Denn dieser Achter wurde bei den Olympischen Spielen in Peking auf peinliche Art und Weise Letzter des Hoffnungslaufs - so fern war das deutsche Vorzeige-Boot einer olympischen Medaille noch nie.

Und so muss nun Michael Müller reichlich Prügel einstecken für das deutsche Desaster auf dem Wasser. "Der Posten muss sofort neu besetzt werden", forderte etwa Jörg Dießner, der zur ursprünglichen Crew des Achters gehörte, die wenige Wochen vor den Spielen aufgelöst und waghalsig durch eine annähernd komplett andere Besetzung ausgetauscht wurde.

Häme und Spott der Verprellten drang nach dem letzten Schlag nach Peking. Und immer stand Müller im Kreuzfeuer der Kritik, an seiner Seite nur noch Verbandspräsident Siegfried Kaidel. Einer Versetzung in den administrativen Bereich, sagt Müller jetzt, würde er zustimmen. Ach, Olympia kann grausam sein.

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